"Ich bin selbst überrascht, dass wir so gut in den Spielbetrieb zurückgefunden haben. Wir haben menschlich gesehen eine einwandfreie Truppe beisammen", verrät Werner Spilok, Trainer der Stoppenberger, das Erfolgsrezept des Traditionsklubs.
Spilok, der zuvor die Reserve des FCS trainierte, will trotz des erfolgreichen Auftakts nichts vom Aufstieg wissen. "Darüber sprechen wir erst, wenn wir auch zur Winterpause da oben stehen. Erst einmal müssen wir unsere Hausaufgaben machen und gut über die Monate Oktober, November und Dezember kommen."
Der 52-Jährige pflegt ein ganz besonderes Verhältnis zur Mannschaft, nicht zuletzt deswegen könnten die Kicker vom Hallo Weihnachten als Spitzenreiter verbringen. "Ich bin der Papa, die Jungs dürfen mich auch so nennen. Ich halte nichts von einem autoritären Stil á la Felix Magath", sagt Spilok und schiebt nach. "Ich treffe mich oft schon eine Stunde vor dem Training und plaudere gemütlich mit den Jungs über Gott und die Welt. Es macht riesigen Spaß mit diesen Spielern."
Der Spaßfaktor könnte laut dem ehemaligen Spieler von Schwarz-Weiß Beisen noch größer sein, wenn seine Kicker den Rasenplatz auf der Hallo-Anlage nutzen dürften. "Wir spielen hinter den Damen der SG Schönebeck und den Leichtathleten nur die dritte Geige und kommen überhaupt nicht in das schicke Stadion. Das macht mich ärgerlich", betont Spilok und hofft auf bessere Zeiten. "Demnächst sollen wir einen Kunstrasenplatz erhalten, dann hätten wir dieses Feld für uns und müssten nicht mehr auf der ungeliebten Asche spielen."
Dabei wäre das Stadion am Hallo genau das richtige Terrain für den FC Stoppenberg und seine Anhänger. "Wir haben wohl als einziger Klub in dieser Liga echte Fans. Uns unterstützen bei fast jedem Spiel bis zu 30 lautstarke Fans. Sie haben ihre eigenen Gesänge, Fahnen und Schals, das ist schon beeindruckend."
Gemeinsam mit dem Fanklub und der spielstarken Multi-Kulti-Elf soll es für das Spilok-Team, auch wenn der Trainer das nicht hören mag, in Richtung Kreisliga A gehen. "Wenn das so kommen würde, dann hätte ich nichts dagegen. Doch ich bin jemand, der sich erst den Pflichten widmet, bevor man über solche Zukunftsdinge spricht. Wenn wir weiterhin unsere Leistung bringen, dann werden wir auch dafür belohnt", will Spilok das A-Wort nicht aussprechen.
Zumindest hat der Kicker der Stoppenberger Alt-Herrenmannschaft aber den Aufstieg schon einmal in Gedanken...