Vor gut zehn Jahren rutschte der Klub aus der A-Liga ab und fand sich postwendend in Deutschlands zweitniedrigster Spielklasse wieder. „Damals haben wir dann einen kompletten Neuanfang gewagt“, erinnert sich Jugendkraft-Fußball-Geschäftsführer Lothar Milz an die schwierige Zeit Ende der 90er Jahre. „Unsere Jugend ist damals sehr in den Fokus des Interesses gerückt“, erklärt Milz und lobt die „Helden“ von damals: „Die Jungs haben den Karren dann irgendwann aus dem Dreck gezogen.“
2004 war der Verein wieder in der Beletage der Kreisligen angekommen. Seitdem wird im Verein die Jugendarbeit groß geschrieben. Von den Bambinis bis zur A-Jugend ist man in Walsum durchgehend besetzt. „Unsere A, B und C-Jugend kickt sogar in der Leistungsklasse“, schildert der 51-jährige Funktionär stolz den aktuellen Stand in Sachen Jugendarbeit.
Ein anderes Projekt könnte hingegen noch optimiert werden. Der Klub, dem mittlerweile vier Seniorenteams angehören, möchte sich gerne räumlich vergrößern. Neben dem zur Verfügung stehenden Platz soll ein weiterer hinzukommen. Doch an der Emanuelstraße, hier liegt die DJK-Platzanlage Ludwig-Walter-Kampfbahn, gibt es deshalb Ärger. Milz: „Das Grundstück rund um unsere Platzanlage gehört einer Erbengemeinschaft. Die spekulieren darauf, das Land irgendwann teuer zur Bebauung zu verkaufen. Das kleine Geld was wir den Eigentümern zahlen könnten, reicht denen leider nicht.“
Und so muss Coach Muzafer Erdeger sein Team erst einmal auf einem Platz trainieren lassen. Mit dabei sind auch acht Neuzugänge. Mit Ufuk Yilderim und Akin Öztas (1. FC Dersimspor) stoßen zwei bezirksligaerfahrene Akteure zur Elf. Peter Mildenberger und David Blech spielten schon einmal für Vierlinden und sind jetzt zurück. Zwei Akteure haben das Team verlassen. „Kein Problem“, bekräftigt Funktionär Milz und ist sich sicher: „Wir haben adäquaten Ersatz an Land gezogen.“
Dementsprechend euphorisch ist dann auch Linienchef Erdeger: „Wir wollen auf jeden Fall unter die ersten Fünf.“ Beim Thema Aufstieg gibt sich der Übungsleiter dann schon wieder zurückhaltender: „Wenn wir oben mitspielen sind alle zufrieden.“ Und wenn dann doch mehr dabei herauskommt? „Dann nehmen wir das so an“, sagt der 46-jährige Hochspannungsmonteur und schiebt nach: „Finanziell könnten wir das stemmen. Die Bezirksliga wäre also kein Himmelfahrtskommando.“
Momentan ist noch alles drin. Mit vier Punkten Rückstand auf Klassenprimus TV Voerde liegt die Equipe in Schlagdistanz zum Konkurrenten. Das letzte Wort hat dann wieder „Boss“ Milz: „Vierlinden ist der nördlichste Stadtteil Duisburgs. Es wäre schön, wenn der Nordstern bald noch etwas heller leuchten würde.“
In der Bezirksklasse wäre das der Fall und man würde den „Nordstern“ dann wahrscheinlich schon vom Oberhausener Gasometer sehen.