Solch optimistische Töne hat man schon lange nicht mehr aus dem Lager des SuS gehört und dass, obwohl sich der Verein 2001/02 sogar in die Landesliga kickte.
Aber gerade diese Zeit bezeichnet der 1. Vorsitzende Udo Knuschke als die „schwärzeste der Vereinsgeschichte“: „Dieses eine Jahr hat dem Ansehen und Ruf unseres Clubs sehr geschadet. Vor dem Aufstieg hatten wir uns in der Bezirksliga etabliert, sechs Jahre unsere Position dort gefestigt, dann kam ein Mäzen zu uns, den ich namentlich nicht nennen will, holte zig Akteure und war nach einem halben Jahr wieder verschwunden. Danach sind wir zusammengebrochen und mussten in der Kreisliga neu anfangen.“
Gibt es bald wieder Bezirksligafußball an der Everstalstraße? (Foto: Homepage SuS Wilhelmshöhe)
Doch nachdem der aktuelle Vorstand mit Udo Knuschke und Ralf Arndt die ehemalige Vereins-Spitze um Günter und Thorsten Kruska vor eineinhalb Jahren abgelöst hatte, ging es nach Meinung von Knuschke "wieder stetig bergauf". Aus dem Mittelmaß der A-Liga führte der Weg wieder in die Spitzengruppe und dass, betont Knuschke, „mit einer gesunden Entwicklung.“
Eine Darstellung, die der ehemalige Vorstand nicht verstehen kann: "Wir mussten aus der Landesliga aufgrund von Steuerschulden zurückziehen, welche unter dem Vorstand von Michael Arndt verursacht wurden. Außerdem sind wir (Günter und Thorsten Kruska, Anm. Red.) nicht abgelöst worden, sondern haben uns freiwillig nicht mehr zur Wahl gestellt", nimmt Günter Kruska den alten Vorsitz des Clubs in Schutz.
Dass es 2007/08 noch nicht für den ganz großen Coup und somit den Aufstieg reichte, führt Knuschke dabei in erster Linie auf die fehlende Erfahrung der jungen talentierten Truppe zurück, die zum Großteil schon in der Jugend zusammen kickte.
Um für die kommende Spielzeit ein wenig mehr Erfahrung ins Teams einfließen zu lassen, holte Wilhelmshöhe vor Transferende daher noch einige routinierte Kräfte, hauptsächlich aus dem Dortmunder Raum. Mit Sven Landherr, Dennis Thimm (beide TuS Eichlinghofen), Sascha Rosengarth, Dennis Steinbrink, Gregor Engelhard, Dennis Buchwald und Kai Pawlik soll auch nach Meinung von Coach Michael Schröder „2008/09 oben angegriffen werden und der Verein sich weiter zum Positiven hin entwickeln.“
Zu dieser Entwicklung zählt auch ein Fortschritt in Sachen Sponsoring. Denn auch in diesem Bereich gibt es noch Entwicklungspotenzial. Zwar liegt die Platzanlage des SuS direkt an der Brinkhoffs Brauerei, diese ist als Sponsor jedoch problematisch. Knuschke: „Eine Saison hatten wir Brinkhoffs für den Ausschank, aber das ist so ein Problem. Als Bochumer Club darfst du einfach kein Dortmunder Bier im Vereinsheim anbieten.“
Doch auch diese Aussage möchte Günter Kruska nicht akzeptieren: "Ohne diese Brauerei würde der Verein seit sieben Jahren gar nicht mehr existieren. Denn nur durch ein Darlehen über 20.000 € von Brinkhoffs konnten die Steuerschulden beim Finanzamt beglichen und die Insolvenz verhindert werden. Dass dieses Darlehen gewährt wurde, ist dabei in erster Linie ein Verdienst des ja "so erfolglosen" ehemaligen Vorstandes."
Uneinigkeit herrscht also dabei, wie es zu dem sportlichen und wirtschaftlichen Tiefpunkt kommen konnte. Doch scheinbar hat Wilhelmshöhe aus diesem Fehler seine Lehren gezogen und auch sportlich scheint man wieder auf einem richtig guten Weg. Der Aufstieg und damit der Weg zurück in die Bezirksliga wäre daher nicht die größte Überraschung des Bochumer Kreises 2009.