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Ortstermin:
"In 49 Jahren noch nicht erlebt"

Ortstermin: Essen-Nord - ESC Preußen Essen
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VfB Essen Nord gegen ESC Preußen Essen. Für beide war es das Spiel der Saison, immerhin winkten die womöglich letzten Punkte dieser Serie für beide Teams.

Über die durften sich am Ende die Gastgeber freuen. Dem VfB gelang in doppelter Unterzahl und mit einem Feldspieler im Tor der (verdiente) 1:0-Siegtreffer. Preußen-Coach Klaus Wuschka verschlug es glatt die Sprache. Ein Ortstermin

78 Minuten lang stapfte der Trainer an der Seitenlinie auf und ab und dirigierte seine Kicker mit lautstarken Anweisungen. Doch 720 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit war Schluss: Wuschka verstummte. Dass seine Tätigkeit bei gerade mal einem Saison-Sieg sowie einem Remis in 23 Partien nicht unter die Vergnügungssteuer-Pflicht fällt, ist offenkundig. Doch das war dann selbst dem leidgeprüften Coach zuviel.

Schließlich war eigentlich alles bereitet für den zweiten Erfolg der Spielzeit. Der Gegner: Offensiv völlig harmlos, hinten anfällig - und dann sogar noch mit zwei Akteuren weniger auf dem Platz. In Minute 55 schickte Schiedsrichter Markus Weber zunächst Sebastian Kiy (Gelb-Rot) und Keeper Benny Wendt (Rot) vorzeitig zum Duschen, beide hatten zu für den Geschmack des Referees zu heftig reklamiert - Feldspieler "Ufuk" musste sich die Handschuhe überstreifen, es stand kein zweiter Torwart bereit.

Doch selbst auch dieser Überlegenheit wussten die Preußen kein Kapital zu schlagen. Stattdessen schien der doppelte Platzverweis die "Nord-Männer" sogar zu beflügeln. Plötzlich konnten die rund 50 "Elendstouristen", die sich zum Duell der abgeschlagenen Kellerkinder eingefunden hatten, sogar Torchancen bestaunen. Und schließlich kam es dann so, wie es wohl kommen musste - VfB-Stürmer Cengiz Cimsit verwandelte einen Freistoß zum 1:0 (78.).

Der Schiedsrichter stand nach zwei Platzverweisen im Mittelpunkt der Kritik.

Auch der finale Sturmlauf bracht den Gästen nun nichts mehr ein. Der gefährlichste Schuss prallte von der Latte zurück, mehr sprang nicht heraus. Zumindest emotional ging es aber hoch her, einige Kontrahenten setzten ihre Rivalität sogar nach dem Abpfiff außerhalb des Platzes fort. Das kurze Tete-a-tete einiger Kicker konnte aber genauso schnell wieder gelöst werden, wie es entstand.

Wuschka schüttete indes nur noch mit dem Kopf: "Mir fehlen die Worte. Ich werde am Freitag 49 Jahre alt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Das war von vorne bis hinten eine glatte Null. Das ist einfach eine Einstellungssache, viele denken scheinbar, wenn sie einmal gewonnen haben, sie sind die Größten. Ich mache vier Kreuze, wenn die Saison endlich vorbei ist."

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