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Duisburg: Ein Punkt, 159 Gegentore - das harte Los der DJK Wanheimerort
"Andere Mannschaften hätten sich längst aufgelöst"

Duisburg: Ein Punkt, 159 Gegentore - das harte Los der DJK Wanheimerort
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Jubelschreie auf der Sportanlage an der Düsseldorfer Straße, der Heimspielstätte der DJK Wanheimerort. Gibt es doch gar nicht, mag sich der eine oder andere szenekundige Amateurfußball-Beobachter nun denken. Und doch ist es wahr. Die DJK Wanheimerort hatte soeben am 20. Spieltag der A-Liga, Staffel 1, das kaum für möglich gehaltene geschafft. 3:3-Unentschieden hieß es am Ende der Partie gegen den Tabellendritten SV Laar 21 - es war der erste Punkt in der laufenden Spielzeit.

Nur eine Woche später war bereits alles wieder beim Alten. 0:12 aus Sicht der DJK hieß es am Ende des Matches gegen den RSV Mülheim, eine Elf aus dem grauen Mittelmaß des Tableaus.. Zum vierten Mal präsentierten sich die Süd-Duisburger durch das Fiasko gegen den RSV in der RevierSport online-Rubrik "Die Top 5 der bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes."

Und auch die letzten beiden Matches verliefen in bekannter Manier. Ein Dutzend Gegentreffer fing sich der A-Ligist. Das bisherige Resümee fällt bitter aus: Nur ein Punkt steht auf der Habenseite der Kicker, das Torverhältnis ist ebenfalls katastrophal. 25 eigenen Treffern stehen 159 Gegentore gegenüber.

Doch woran liegt der einmalig schlechte Lauf des Liga-Letzten? Reviersport online sprach mit Edgar Schwarz, Fußballobmann bei der Deutschen Jugend-Kraft, über die Gründe für die Talfahrt, mögliche Wege aus der Krise und die Zukunft des Vereins.

RevierSport online:Hallo Herr Schwarz. Wie sehr schmerzt es, wenn der Gegner vor jedem Match nur über die Höhe des eigenen Sieges diskutiert?

Edgar Schwarz: "Ob sie es glauben oder nicht, daran kann man sich echt gewöhnen. Nein, Spaß beiseite. Wir wussten vor der Runde, dass wir es verdammt schwer haben werden. Immerhin hat uns die komplette erste Elf vor der Saison verlassen. Jetzt kickt unser ehemaliger C-Liga-Kader in der A-Liga."

RevierSport online:Haben Sie eine solche Niederlagen-Serie erwartet?

Edgar Schwarz: "Nein, in dieser Form habe ich das

Das ist Edgar Schwarz: Alter: 53 Gebohren: 30.12.1954 in Duisburg Wohnort: Duisburg Familienstand: verheiratet, drei Kinder Beruf: Laborant Edgar Schwarz ist der DJK Wanheimerort bereits seit 40 Jahren treu. Als Spieler, Trainer und Fußball-Obmann erlebte er die Höhen und Tiefen seines Klubs immer hautnah mit. Seine jetzige Funktion als Obmann bekleidet der MSV-Anhänger bereits seit zehn Jahren.

sicherlich nicht erwartet. Die Jungs haben vor der Saison einen Zwei-Klassen-Sprung machen müssen. Das man da nicht glänzend abschneiden wird ist doch klar. Doch trotz der negativen Ergebnisse halten die Jungs super zusammen. Innerhalb der "Truppe" stimmt die Chemie. Andere Mannschaften hätten sich bei solch einem negativen Lauf schon längst aufgelöst."

RevierSport online: Also wird es keinen Rückzug nach Huckinger Vorbild geben?

Edgar Schwarz: "Nein, definitiv nicht. Wenn die Mannschaft einen solchen Gedankengang einbringen würde, müsste man selbstverständlich darüber sprechen. Aber das hat es bis jetzt nicht gegeben. Unsere Kicker sehen diese Phase jetzt als eine Art Ausbildungs-Weg an. Sie lernen momentan sehr viel und werden mit einem ordentlichen Übungsgewinn in die kommende B-Liga-Runde gehen."

RevierSport online: Gibt es bereits Pläne wie es in der B-Liga weitergeht?

Edgar Schwarz: "Wichtig ist für uns, dass der jetzige Kader zusammenbleibt. Danach sieht es momentan aus. Darüber hinaus planen wir erst einmal nicht mit neuen Akteuren. Was unseren Trainer Kevin Lester angeht, sind wir zuversichtlich das er bleibt."

RevierSport online:Ein konkretes Gespräch mit dem Coach hat also noch nicht stattgefunden?

Edgar Schwarz: "Nein. Wir haben bald Jahreshauptversammlung und da wird es auf Vorstandsebene einige Veränderungen geben. Wenn auf diesem Sektor Klarheit herrscht, setzen sich alle Verantwortlichen zusammen. Davor macht das keinen Sinn."

RevierSport online: Was erwarten Sie sich vom Zusammentreffen der Klub-Offiziellen?

Edgar Schwarz: "Erst einmal steht fest, dass zwei der wichtigsten Personen des Vereins ihre Tätigkeit beenden werden. Klaus Dieter Holzschuh, unser erster Vorsitzender, wird nicht noch einmal kandidieren. Auch Josef Müller, der "Zweite Mann" im Verein, macht nicht weiter. Da werden wir womöglich Schwierigkeiten haben geeignete Nachfolger zu finden. Viele schießen ja lieber von hinten, als sich an die Front zu stellen. Irgendwie werden wir die Geschichte aber hinbekommen."

RevierSport online:Vielleicht wären Sie ja ein geeigneter Nachfolger für einen der beiden scheidenden Personen?

Edgar Schwarz: "Nein, ich stelle mich erneut als Fußballobmann zur Wahl und hoffe, dass ich meine momentane Position weiter besetzen darf."

RevierSport online:Wie sieht die Zukunft des Vereins aus?

Edgar Schwarz: "Wir möchten uns im nächsten Jahr in der B-Liga etablieren. Das Zeug zu einem guten Mittelfeldplatz hat die Mannschaft alle mal. Langfristig wäre es schön, wenn wir wieder in der Liga spielen könnten, in der wir momentan aktiv sind. Dann aber mit mehr Erfolg. Ich denke aber, dass es schwierig wird dieses Ziel zu erreichen. Mit dem DSV 1900 haben wir einen Landesligisten als übermächtigen Nachbarn und die Leute gehen halt lieber zum DSV als zu uns. Auch was das Finden von Sponsoren angeht haben wir Probleme. Letztlich steht bei uns aber dennoch der Spaß am Fußball im Vordergrund. Damit haben wir trotz aller Probleme die wichtigste Grundvoraussetzung für Erfolg auf unsere Seite."

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