Punktgleich an der Tabellenspitze. Haben Sie mit einer so starken Saison Ihrer Teams gerechnet?
Wichert: Wir waren im Vorjahr als Aufsteiger Vierter und die Mannschaft ist zusammengeblieben. Platz eins bis fünf war deshalb schon unser Ziel. Dass es direkt so gut läuft, war nicht zu erwarten. Aber die Zugänge haben sich gut entwickelt und die Mannschaft zieht einfach klasse mit. Ich kann hier mit meinem Co-Trainer Torsten Gläs ein wirklich tolles Training aufziehen. Die Mischung aus erfahrenen, mittelalten und jungen Spielern passt einfach. Dazu kommt, dass der Konkurrenzkampf sehr groß und fruchtbar ist. Die Truppe hält einfach gut zusammen.
Niedzialkowski: Es war absolut nicht geplant, dass wir oben mitspielen. Es war ja schon eine Sensation, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben, nachdem wir schon totgesagt wurden. Die Mannschaft ist nahezu identisch geblieben. Das hat sich zum Vorteil entwickelt, denn wir haben einfach da weitergearbeitet, wo wir aufgehört haben. Der Kader ist sehr ausgeglichen. Wir haben eine gute Hierarchie und mit Adam Woytinek, Adam Himmel oder Christian Senger Führungsspieler, die andere mitziehen. Mein Sohn Mario entlastet mich außerdem als Co-Trainer sehr.
Wie sehen Sie die Entwicklungen im Titelrennen?
Wichert: Es ist schon interessant, jeden Sonntag auf die Ergebnisse zu warten. Im Prinzip sind es die Teams, die ich da oben erwartet habe. Mit Husen-Kurl rechne ich auf jeden Fall noch, die hatten nur eine kleine Flaute. Wenn es für uns nicht klappt, wäre das auch kein Problem. Der Verein hat einen Zwei-Jahres-Plan, das heißt, dass wir 2009 zur 100-Jahr-Feier aufgestiegen sein wollen.
Niedzialkowski: Ich denke, es wird sich in der Rückrunde entwickeln. Dann zeigt sich, wie die Teams nachgerüstet haben, wie sie aus den Startlöchern kommen und wie die Witterung ist. Wir bekommen im Winter einige namhafte Leute dazu und ich glaube, auch ATC Brambauer wird aufrüsten. Wir müssen nicht aufsteigen.
Ist der Zweikampf mit dem Ortsrivalen etwas Besonderes?
Wichert: Ich bin selbst Scharnhorster. Deshalb weiß ich, dass es immer etwas anderes ist, gegen Nachbarn zu beweisen, wer der Bessere ist. Das erste Derby haben wir leider 1:2 verloren.
Niedzialkowski: Ich gönne der Alemannia den Erfolg. Die beiden Kollegen leisten dort sehr gute Arbeit. Die Rivalität gibt es nur auf dem Platz, untereinander haben wir ein fast freundschaftliches Verhältnis.
Die Gruppe 3 wird häufig als die schwächste der Dortmunder Kreisligen bezeichnet. Wie stehen Sie zu dieser Einschätzung?
Wichert: Ich glaube nicht, das der Leistungsstandard hier anders ist. Es gibt natürlich viele zweite Mannschaften, die sich in den entscheidenden Phasen immer verstärken können. Trotzdem gibt es viele Ortsderbys und interessante Partien.
Niedzialkowski: Das kann man nicht sagen. Es kommt immer auf die Art und Weise an, wie die einzelnen Teams Fußball spielen. Ich denke, manche Klubs wie Husen-Kurl oder Kemminghausen haben es sich in dieser Liga einfacher vorgestellt. In Freundschaftsspielen gegen Teams aus anderen Staffeln haben wir immer gut ausgehen.
Ist Ihr Verein für die Bezirksliga gerüstet?
Wichert: Die Planungen laufen in jedem Fall zweigleisig. Wir wollen auf alles vorbereitet sein. Ich denke, von unserem Potenzial her könnten wir auch in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen. Natürlich hofft man durch den Erfolg auch auf ein paar Verstärkungen. Aber wir können nicht jeden kaufen, bei uns läuft das eher über Mund-zu-Mund-Propaganda.
Niedzialkowski: In der Struktur des Vereins müsste sich noch etwas tun. Das sportliche Gerüst steht, aber auf zwei bis drei Positionen müssten wir nachbessern.