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Datteln: Traditionsverein kämpft um Anschluss
Germanen träumen weiterhin vom Aufstieg

Datteln: Traditionsverein kämpft um Anschluss
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In den letzten Jahren bekleckerten sich die Dattelner Clubs nicht sonderlich mit Ruhm. Mit dem SW Meckinghoven, Borussia Ahsen und DJK Eintracht Datteln stiegen im vergangenen Sommer gleich drei Bezirksligavereine der nördlichen Ruhrgebietsstadt in die Kreisliga A ab. Dort treffen sie in den direkten Ligaduellen unter anderem auf die Sportfreunde Germania, früher noch bekannt unter dem Namen Sportverein Germania Datteln 1916.

Der Traditionsclub feierte seine größten Erfolge in den sechziger Jahren. 1960/61 wurden die Germanen Westfalenmeister, als man das Team von Arminia Bielefeld hinter sich ließ. Im Sommer 2001 bejubelten die Germanen noch den Landesligaaufstieg, um kurze Zeit später in große Trauer zu verfallen. Am 3. November 2001 stellte der Verein einen Insolvenzantrag. Das Landesligaantrittsgeld von 250.000 DM und jahrelang nicht gezahlte Steuern konnte der Club finanziell nicht mehr auffangen. Nach drei Partien meldete man sich vom restlichen Spielbetrieb ab.

Die Verantwortlichen entschieden sich am 14.04.02 für einen Neuanfang unter einem neuen Namen. Die Sportfreunde Germania Datteln waren geboren und mussten in der Kreisliga C erneut das Laufen erlernen. Innerhalb von nur zwei Jahren gelang der Durchmarsch hoch in die Kreisliga A. Seit drei Spielzeiten stagniert der Verein dort mittlerweile. Ein weiterer Aufstieg und man dürfte sich als Dattelns Nummer eins bezeichnen lassen.

Zu Beginn der aktuellen Saison lief es noch wie erhofft. Die Sportfreunde konnten trotz der starken lokalen Konkurrenz eine Spitzenposition behaupten. In den letzten Partien ließen die Sportfreunde dann allerdings federn.

Dem Achtungserfolg gegen DJK Eintracht Datteln, als man ein 0:0 holen konnte, folgten zwei weitere sieglose Partien. Acht Punkte Rückstand zählen die Germanen nun auf den mit einer Hass-Liebe verbundenen Eintracht-Konkurrenten.

Auch trotz des beträchtlichen Rückstandes will der Vorstandsvorsitzende Adolf Linn die Flinte nicht vorzeitig ins Korn werfen. „Wir jagen die Eintracht“, gibt sich das Gründungsmitglied der Sportfreunde optimistisch. „In der Rückrunde werden wir garantiert wieder angreifen“.

Selbst wenn es dieses Jahr nicht mit dem Aufstieg klappen sollte, ist dies kein Beinbruch. Für Linn zählt eine Sache ohnehin noch mehr. „Unser Bestreben ist es gar nicht unbedingt Meister zu werden. Wir wollen am Ende vor allen anderen Dattelner Vereinen stehen.“ Eine Derbytabelle auf der vereinseigenen Internethomepage betont die Bedeutung des Kampfes um die Dattelner Vormachtstellung.

In dieser Saison sieht es danach aus, dass das beste Team der Stadt nächstes Jahr seine Anhänger mit Bezirksligafußball verwöhnen darf. „Natürlich ist es weiterhin ein Traum von uns, wieder Bezirksliga zu spielen, keine Frage“, gibt Linn zu Protokoll.

Tradition verpflichtet – und übt auch Druck aus. Die recht erfolgreiche Vergangenheit verpflichtet. „Natürlich ist der Druck von außen größer als beispielsweise in Ahsen. Allerdings kommt der nicht vom Verein oder vom Vorstand.“

Olaf Senking trainiert die Sportfreunde seit der Saison 2005/2006 als Nachfolger von Frank Richert, der sich Richtung Marl-Hüls verabschiedete.

„Uns würde derzeit noch die Struktur fehlen, um Landesligafußball bieten zu können. Ich will keineswegs irgendwen kritisieren, jedoch ist das ein manchmal noch zu ordentlich und freundlich geführter Verein. Es wäre wünschenswert, wenn wir beispielsweise mal einen Sportlichen Leiter verpflichten könnten.“

Aufgrund der gezeigten Dominanz der DJK, die bislang 39 von 45 mögliche Zähler holen konnte und nicht einmal das Feld als Verlierer verlassen musste, schätzt Senking die Chancen auf Platz eins realistisch ein. „Die Eintracht war von vornherein Favorit. Die kicken bislang sehr gut und souverän. Ich glaube, dass die das machen werden“.

Warum sein Team den Anschluss in den letzten Begegnungen auf den Konkurrenten verloren hat, darauf weiß der Übungsleiter auch eine Antwort. „Zu sagen, dass wir Verletzungspech hatten, ist noch Gelinde ausgerückt. Uns fehlen Akteure mit schwerwiegenden Verletzungen schon seit Saisonbeginn. Teilweise haben wir mehr Verletzte als gesunde Kicker gehabt. Trotzdem hat sich meine Mannschaft immer teuer verkauft und wir haben eine gute Hinrunde gezeigt. Jetzt werden wir uns erst einmal in die Winterpause retten.“

In den abschließenden Matches geht es gegen die SG Hillen und die Zweitvertretung des FC 96 Recklinghausen. Sechs Zähler dort sind bitter nötig, um weiter von höherklassigem Fußball träumen zu dürfen und möglicherweise so wie 2001 auch mal wieder in der Landesliga zu spielen. Dann hoffentlich mehr als nur 270 Minuten.

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