Steht für gewöhnlich ein Trainerwechsel ins Haus, wenn der Coach das Team "nicht mehr erreicht", kehren sich die Verhältnisse bei der Fortuna um. "Ich war einfach zu nah an der Mannschaft", erklärt Bemb. Immerhin zweieinhalb Jahre coachte er die Bredeneyer und spürt mittlerweile eine ganz besondere Verbindung zum Verein. "Ich war so lange mit den Jungs zusammen, viele sind aus der A-Jugend hochgekommen. Da kriegst Du natürlich so einiges mit", erinnert sich der Ex-Linienchef.
"Es hat sich einfach abgenutzt", beschreibt Geschäftsführer Johimski die Trennungs-Umstände. Bemb stößt ins selbe Horn: "Es war zuletzt von allen Seiten etwas Frust da und ich war vielleicht auch mehr Freund, als gut ist. Das Wohl der Mannschaft und des Vereins steht über allem. Daher war es wichtig, dass jetzt jemand von außen kommt und alle wieder bei null anfangen müssen." In den Gesprächen mit dem Vorstand bot Bemb daher seinen Rücktritt an, entsprechend schnell erzielte man Einigkeit. "Nicht ein böses Wort", sei gefallen, betonen beide Seiten.
Ersatz für den Spieler-Trainer ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten: Der erste Vorsitzende Bernd Burchart kontaktierte seinen Bruder Frank, der bis zum Ende der letzten Saison Bezirksligist Blau-Weiß Mintard betreute und alsbald seinen Zuschlag bekanntgab. Mit dem neuen Mann an der Seitenlinie soll nun wieder die Spitzengruppe ins Visier genommen werden. Fernziele verkneifen sich die Fortunen nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie jedoch. "Jetzt, wo die Moral etwas weg ist, schauen wir nur noch von Spiel zu Spiel", erklärt Bemb. Johimski wünscht sich dagegen "einen Platz unter den ersten sechs." Nicht eben utopisch - aktuell trennen die Essen Südstädter gerade einmal drei Zähler von Rang sechs.