"Ich bin stolz auf dich! Um auf die Spitze eines Berges zu kommen, muss man Schritt für Schritt gehen. Du bist auf dem besten Weg, die Spitze des Berges zu erreichen", schrieb Schoemaker, Coach beim FC Marl, seinem Keeper nach dem 2:1-Sieg im Spitzenspiel über Rot-Weiß Dorsten auf seine Facebook-Seite.
Der überschwängliche Dank des Marler Übungsleiters war dem Aufbäumen des 18-jährigen Keepers geschuldet, der nach seinem Patzer in der 45. Minute, als Gabriel Bernt die Führung von Doppel-Torschütze Benny Spitzer (35. und 60.) egalisierte, auch durch die Unterstützung seiner Teamkollegen nicht aufsteckte und sofort wieder als sicherer Rückhalt präsent war. "Die ganze Mannschaft hat sich nichts anmerken lassen und zusammengehalten", lobte Schoemaker, der verlauten ließ: "Das Märchen geht weiter".
Im Winter kommen Verstärkungen
Der war mit gedämpfter Erwartungshaltung in die Nachbarstadt gereist. Die Verletztenliste des Kreisligisten ist lang - acht Stammkräfte können derzeit nicht mitwirken. "Es ist unglaublich, dass wir die Ausfälle so wegstecken", wundert sich Schoemaker über die Stärke seines gebeutelten Kaders. "Ich habe mit Andre Simon am Rand schon spekuliert, ob es an unserer Qualität liegt oder daran, dass die anderen Mannschaften nicht mithalten können." Fakt ist jedoch auch: "Dorsten hat eine extrem gute Truppe, die gegen uns richtig Druck gemacht hat."
Demnach fällt das Fazit auch nicht schwer: "Wir leben von der Breite unseres Kaders. Den wollen wir in der Winterpause aber noch einmal verstärken."
"Der schönste Platz ist der, auf dem wir gerade stehen"
Den Spitzenplatz gefestigt, Verstärkungen sind geplant und wenn alles gut geht, lichtet sich nach dem Jahreswechsel das derzeit überfüllte Lazarett. Die Zielsetzung der Marler kann also überdacht werden. "Wir arbeiten darauf hin", gibt Schoemaker zu und begründet logisch: "Der schönste Platz ist der, auf dem wir gerade stehen. Wenn es so weit sein sollte, dann geben wir auch alles dafür, dass wir am Ende da oben stehen."
Und so geht es jetzt weiter. Schritt für Schritt. Nicht, um am Ende auf der "Spitze des Berges" zu stehen. Es soll schon die Spitze der Kreisliga sein.