Bei dem Mann soll es sich um den 27-jährigen Dinslakener Philip B. handeln, der 2009 zum Islam konvertierte.Seitdem nennt er sich „Abu Usama al-Almani“.
Der letzte Eintrag auf seiner Facebook-Seite stammt vom Dienstag. Abu Usama al Almani postet da die ARD-Reportage „Sterben für Allah? Der Weg der deutschen Gotteskämpfer nach Syrien“. In dem Bericht geht es darum, dass 300 fanatisierte junge Deutsche auf Seiten der Islamisten in den syrischen Bürgerkrieg zogen. Nur einen Tag später, am Mittwoch, so scheint es, setzt Abu Usama al Almani für diesen Kampf sein Leben ein.
Denn im Norden des Iraks hat sich offenbar ein deutscher Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei riss er 20 Kämpfer kurdischer Einheiten mit in den Tod, wie die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) am Mittwoch im Internet mitteilte. Und bei diesem Mann soll es sich in der Tat um „Abu Usama al-Almani“ handeln, einen aus dem Dinslakener Stadtteil Lohberg stammenden 27-jährigen Konvertiten. In der Nähe der Stadt Mossul soll er ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in einen Stützpunkt der kurdischen Peschmerga-Kämpfer gesteuert haben.
Ein Pizzabote und Hobby-Fußballer wird zum Terroristen
Die Angaben ließen sich bislang von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Bevor er zum Islam konvertierte, hieß Abu Usama al Almani noch Philip B. Der ehemalige Pizza-Bote und Hobby-Fußballer, der beim Kreisliga A-Klub SuS 09 Dinslaken in der Jugend spielte, rutschte in die radikalislamische Szene der Salafisten und soll mit vier Mitstreitern aus der Region Dinslaken vor etwa einem Jahr nach Syrien gereist sein – per Auto in die Türkei und weiter in den Bürgerkrieg. Die ausgereisten Islamisten gingen gemeinsam zur Berufsschule. Alle sollen sie Abschiedsbriefe hinterlassen haben.
Philip B. konvertierte offenbar im Jahr 2009 zum Islam. Der Verfassungsschutz stufte ihn als Anhänger des Salafismus ein. Insbesondere ein markantes Tattoo am Hals verriet ihn auf einem Drohvideo. Das veröffentlichte IS im Dezember per YouTube. Darin droht Philip B. den „Ungläubigen“. Er fordert darin seine Brüder und Schwestern auf, sich IS (damals noch Isis) anzuschließen. „Ansonsten seid ihr unsere Feinde und wir werden euch bekämpfen!“ In dem Video lobt er das Land Syrien als einen „Segen“. Man könne dort gut mit seinen Familien leben. Wortwörtlich: „Sperr Dich nicht in der Moschee ein. Kommt, wandert aus, gebt alles für Allah!“
Das Video, das ihn mit geschulterter Waffe zeigt, beendet er mit einem Satz, mit dem er auch seine Facebook-Seite betitelte: „Wir Muslime sind wie ein Körper. Wenn ein Körperteil Schmerzen erleidet, dann sollte der ganze Körper diesen Schmerz fühlen!“ 338 Freunde zeigt die Facebook-Seite an, darunter auch Pierre Vogel, einen bekannten Hassprediger aus Bonn.