RevierSport fragte bei Werner Altenwerth, 1. Vorsitzender der SpVg. Westfalia Buer nach: Was war da los?
Werner Altenwerth: Am letzten Sonntag wurde ein Spieler unserer Mannschaft des Feldes verwiesen und hat sich daraufhin absolut respektlos gegenüber unserem Trainer Jörg Obeloer verhalten. Der hat ihn dann suspendiert und zur zweiten Mannschaft geschickt. Er hat sich aber geweigert, dort mitzutrainieren. Zehn andere Spieler haben sich mit ihm solidarisiert und dem Vorstand am Donnerstag gedroht: "Entweder wird der Trainer entlassen oder wir spielen nicht mehr weiter." Wir waren uns im Vorstand sofort einig, dass wir das nicht mitmachen und dem Trainer den Rücken stärken. Jörg Obeloer legt großen Wert auf Disziplin und lässt den Spielern nicht alles durchgehen. Auch sein Vorgänger Kasim Özcan hat wegen der Disziplinlosigkeit schon das Handtuch geworfen, da hat sich die Mannschaft selbst aufgestellt. Dass die Spieler dem Trainer jetzt auch noch Ausländerfeindlichkeit unterstellen, geht gar nicht. Das ist einfach nur Schwachsinn. Wir haben immer einen besonders großen Anteil türkisch-stämmiger Spieler gehabt und darin auch nie ein Problem gesehen. Das ist hier in Gelsenkirchen-Buer ja auch völlig selbstverständlich und wir haben gute Erfahrungen mit den allermeisten Ausländern gemacht. Andererseits sind wir vom Umfeld ja ein ganz normaler Verein und haben keinen besonderen ethnischen Hintergrund. Deshalb bin ich der Meinung, dass es uns ganz gut tun würde, wenn wir wieder mehr deutsche Spieler hätten. Die Mischung sollte einfach stimmen. Das Allerletzte war, dass der "türkische Clan", der nicht mehr für uns spielen wollte, am Sonntag mit seinen Bekannten und Verwandten zum Platz gekommen ist, um uns verlieren und absteigen zu sehen. Diese Häme ist die größte Unsportlichkeit, die ich jemals im Fußball erlebt habe. Aber wir blicken nun nach vorne. Wir machen im Sommer einen großen Schnitt und starten einen Neuanfang in der Kreisliga B. Wir wollen so schnell wie möglich wieder aufsteigen.