Der EtuS Bismarck, Blau Weiß Gelsenkirchen und die SG Eintracht Gelsenkirchen führen mit jeweils 40 Zählern die Kreisliga A2 an.
Frank Conradi, Trainer der Eintracht, zählt sich jedoch nicht zu den ernsthaften Aufstiegskandidaten. „Es ist ganz nett, dass wir aktuell ganz oben mitspielen, aber wir verfolgen nicht das Ziel aufzusteigen“, erklärt Conradi. „Es sind gerade mal 60 Prozent der Spiele gespielt. In drei Spieltagen kann die Situation da oben schon wieder ganz anders aussehen“, warnt er. Conradi und seine zuletzt von Verletzungen geplagten Jungs wollen sich „keinen Druck machen, sondern einfach Spaß am Fußballspiel haben. Nach dem Spieltag gucken wir auch nicht, wie die Irren direkt auf unsere Tabellenposition.“ Conradi, der die Eintracht am Ende der Saison aus Mangel an Freizeit verlassen wird, würde sich freilich über einen krönenden Abschluss seiner Trainerzeit bei den Gelsenkirchenern freuen.
Er selbst zählt den EtuS Bismarck und den TuS Rotthausen zu den Aufstiegsfavoriten. „Bismarck hat meiner Meinung nach den qualitativ besten Kader der Liga. Und Rotthausen hat den Erfahrungs-Bonus.“
Auch TuS Rotthausen zählt zu den Favoriten
Der TuS Rotthausen hat aktuell vier Punkte Abstand auf das „Führungstrio“. Trainer Thomas Kania muss zurzeit verletzungsbedingt auf einige Leistungsträger verzichten. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch", gibt Kania zu. Sein Team hatte am vergangenen Spieltag drei Punkte im Spiel gegen Rentfort liegen gelassen. Die Aufstiegsfrage beantwortet er mit „alles kann – nichts muss“. „Sollten wir einmal ins Rollen kommen und auf keinen Spieler verzichten müssen, dann können wir alle schlagen. Bleibt das Verletzungspech, dann haben wir oben keine Chance“, erklärt er. Den Ball der Favoritenrolle im Aufstiegskampf spielt er seinem Trainerkollegen Conradi allerdings direkt zurück: „So wie die Eintracht spielt, reden die definitiv ein Wörtchen oben mit. Da kann Frank erzählen, was er will, sein Team kommt nicht um die Favoritenrolle herum“, lacht Kania.
"Der Kampf um Platz Eins bleibt bis zum Schluss ganz eng"
Auch der Trainer des Tabellenersten ETuS Bismarck weist alle „Schuld“ von sich. „Wir reden nicht von der Meisterschaft. Wir genießen jetzt den ersten Platz, aber das war's dann auch“, gibt sich Thomas Wiener bescheiden. „Der Kampf um Platz eins bleibt bis zum Schluss ganz eng. Das Team mit dem Quäntchen mehr Glück wird aufstiegen.“ Über das Kompliment Conradis, den besten Kader der Teams zu haben, freut sich der Coach, wiegelt jedoch ab: „Klar, unser Kader ist gut. Aber Rotthausen ist seit letzter Saison eingespielt und Eintracht hat sich mit zehn Spielern zum Saisonbeginn verstärkt. Große Qualitätsunterschiede kann ich da nicht erkennen.“ Der Klub sei auch schon mit fünf potentiellen Neuzugängen im Gespräch, die sich aber "sowohl auf die Bezirksliga als auch auf die Kreisklasse einstellen müssen.“
Hoffnung äußert Dirk Hennig, Trainer des Tabellenzweiten Blau Weiß Gelsenkirchen. „Wir haben den Vorteil, dass 'die Großen' – und da zähle ich auch Rotthausen zu - alle noch zu uns kommen müssen. Mit unserer Heimstärke und der Zuschauerunterstützung ist da sicher der ein oder andere Punktgewinn drin. Aber auch die vermeintlich Kleinen der Liga muss man erst einmal schlagen.“ Das geäußerte Saisonziel der Blau Weißen ist „Platz eins bis fünf“, unterstreicht Hennig. „Zum Glück sind alle unsere Spieler fit. Wir hoffen natürlich auf den bestmöglichen Ausgang der Saison, aber ich denke, es bleibt bis zum Ende spannend.“ Auch er wollte sich die Favoritenrolle nicht zuschreiben lassen. „Sollte es dennoch so sein, dass wir am Ende oben stehen, nehmen wir das natürlich dankend an“, grinst Hennig.
So recht will also keiner die Favoritenrolle in der Liga annehmen. Bleibt abzuwarten, welches Team die Nerven behält und das knappe Rennen um Platz eins für sich entscheiden kann und nächste Saison in der Bezirksliga kicken darf.