Kreisliga B1: Der Tabellenführer ist noch zu grün
Noch ein wenig im Dunkeln befindet sich nach diesem Wochenende Sven Pickhardt. Der Trainer des Tabellenführers SV Raadt konnte beim 1:1 gegen Taxi Duisburg die zwei Gesichter seiner Mannschaft von der Seitenlinie aus beobachten. „Im ersten Durchgang war Taxi besser und lag folgerichtig zur Pause auch vorne. Die zweite Hälfte haben wir dann bestimmt, sodass die Punkteteilung schon in Ordnung geht.“ Was Pickhardt allerdings ein wenig im Magen lag, war der Gesamteindruck, den seine Spieler auf ihn machten: „Irgendwie waren die Jungs besonders in den ersten 45 Minuten etwas verkrampft und haben darüber vergessen, Fußball zu spielen. Dabei war es die Lockerheit, die uns in der Hinrunde nach oben gebracht hat.“ Dass dieses Erscheinungsbild mit dem Bewusstsein zusammenhing, der Gejagte zu sein, wollte der Trainer auch gar nicht erst abstreiten: „Das könnte am Ende das Zünglein an der Waage sein: Wer ist erfahrener, wer ist cooler?“ Damit spielt Pickhardt auf den Verfolger Mülheimer SV 07 III an – denn der tat, was von ihm erwartet wurde, und schlug den 1. FC Mülheim mit 4:2.
Kreisliga B2: Rot-Weiss freut sich zu früh
Zur Pause noch 2:2, am Ende 2:6 – der Pflichtspielauftakt 2013 gegen TuSpo Huckingen hätte für Rot-Weiss Mülheim III besser beginnen können. „Eigentlich war ich in der Pause frohen Mutes“, erzählt Trainer Marcus Herrschaft. „Aber wie beim 1:0 hat's auch beim 3:2 nur ganz kurz gedauert, bis die Kirsche im Netz lag. Die Tore kamen zu prompt, als dass wir da noch hätten zurückkommen können.“ Dass seine Spieler anschließend noch so viele Gegentore zuließen, erklärt sich Herrschaft nicht zuletzt mit dem eigenen Status: „Wir als dritte Mannschaft nehmen das mit dem Training nicht immer so ganz ernst. Da werden Spiele dann oft zu einer Konditionsfrage.“ Dass am kommenden Spieltag die Zweite von Viktoria Buchholz auf die Rot-Weissen wartet, deutet da nicht unbedingt auf ein Wochenende mit besserem Ausgang hin.
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So geht's »Keine großen Worte musste „Micky“ Petric um die Niederlage seiner Neuenkamper Mannschaft gegen die DJK Wanheimerort machen. Das 1:3 sei allein schon aufgrund des kämpferischen und spielerischen Auftretens vollkommen verdient gewesen. „Zwar hat einer von Wanheimerort wegen Beleidigung unseres Torwarts eine Rote Karte gesehen, aber die Überzahl konnten wir nicht nutzen.“ Wohl auch, weil Neuenkamps Schlussmann Kevin Kolbe einen gebrauchten Tag erwischte. „Beim 2:1 unterschätzt er eine Bogenlampe aus 40 Metern, die dann hinter ihm reinknallt und beim 3:1 kommt er raus, als er nicht soll und behindert sich gegenseitig mit unserem Abwehrspieler, sodass der gegnerische Stürmer nur noch 'Danke' sagen muss.“
Kreisliga B3: Schon alles vorbei für den SV Laar?
Nachdem durch das 8:1 Rheinland Hamborns gegen den SV Laar aus der Vorwoche die Verhältnisse (und besonders die Frage des Aufsteigers) vollends geklärt sind, glänzen die Hamborner auch an diesem Wochenende weiter und schießen Hamborn 90 beim 9:1 weiter in Richtung dreistellige Gegentoranzahl. Der SV Laar hingegen machte weniger ruhmreich von sich reden, bewegte gegen Beeck 05 den Schiedsrichter mittels Beleidigungen zum Abbruch – und muss sich nun vermutlich vor der Kreisspruchkammer verantworten. Die Ereignisse im Detail müssen allerdings erst noch aufgearbeitet werden.
Kreisliga B4: "Das war erschreckend"
Die Spitzenteams unterstreichen, dass sie solche sind, in einer Art und Weise, die auch keinen Zweifel daran lässt, dass keiner außer Rhenania Hamborn und dem SV Hamborn niemand mehr beim Aufstieg mitreden wird. Allerdings hat der Tabellenführer bislang auch die mit Abstand meisten Spiele absolviert, sodass der in dieser Saison noch ungeschlagene SV auch die besten Karten für den Aufstieg hat.
Nur davon träumen kann man dagegen bei der Dritten des TV Jahn Hiesfeld. Mit noch immer nur einem Punkt (aus einem 1:1 gegen Yesilyurt am 21. Oktober) ist die Mannschaft von Daniel Kriesten aber noch immer nicht hoffnungslos abgeschlagen, schließlich hat auch der Post SV Siegfried noch immer nur drei Punkte – die wiederum aus dem Sieg gegen Jahn stammen. Allerdings verbessern die Dinslakener ihre Ausgangspositionen mit Spielen wie nun beim 1:4 gegen SuS 09 II nicht gerade. „Die erste Halbzeit war erschreckend“, bekommt Kriesten schon graue Haare wenn er nur dran denkt. „Die Gegner und Schiedsrichter sagen uns zwar immer, dass wir da unten nicht reingehören, aber spielerisch und kämpferisch war das so miserabel – sowas hab ich noch nicht gesehen.“ Zwar habe es in der Kabine bei der Halbzeitansprache ein kleines Donnerwetter gegeben, infolge dessen sich die Mannschaft zusammenriss. Aber Kriesten gibt zu: „Die Hoffnung ist in 45 Minuten gestorben.“