Kreisliga A Nord-West
„Ich habe noch morgens bei der Mannschaftsbesprechung eine Fahne bei manchen meiner Spezialisten gerochen. Diese fatale Einstellung kann und werde ich nicht gutheißen. Jeder sollte mal in sich gehen und sich hinterfragen. Im Winter werden wir handeln und uns von Spielern trennen“, platzte Ballfreundes Trainer Dennis Herrmann der Kragen. Er hatte auch allen Grund dazu: 0:10 (!) unterlagen seine "Feierbiester" im Aufsteigerduell dem Tabellenführer SV Schonnebeck II.
Einen dicken Hals hatte auch Selvir Mujezinovic. In der Vorwoche war der Kapitän der Sportfreunde Katernberg nach dem 1:0-Derbysieg über Katernberg 19 noch voll des Lobes für seine Kollegen. Anders war seine Gemütslage nach dem 1:3 bei der Reserve von Adler Frintrop. Mujezinovic: „Das war leider unser wahres Gesicht. Gegen 19 hatten wir einen Ausrutscher nach oben. Anders sind diese Blackouts und individuellen Fehler, die immer zu Gegentoren führen, nicht mehr zu erklären.“
„Einfach nur noch Scheiße!“
Keine Worte für die schlechten Leistungen und vor allem Niederlagen haben die Verantwortlichen von NK Croatia Essen. „Das ist einfach nur noch Scheiße“, kommentierte Martin Herms, NKC-Geschäftsführer, nach der 0:4-Pleite gegen TuS 84/10 Essen, das sich durch eine Siegesserie zurück im Aufstiegsrennen gemeldet hat. Derweil erhielt Altenessen 18 als einziges Team der Spitzengruppe einen kleinen Dämpfer. Die Sportfreunde mussten sich im Derby gegen TuS Helene mit einem 1:1-Remis begnügen. Weiter auf dem Vormarsch ist auch RuWa Dellwig (5:1 gegen Stoppenberg).
Die SG Schönebeck (7:1 gegen TuRa 86) und Katernberg 19 (4:0 gegen Vogelheim II) meisterten ihre Aufgaben erfolgreich. Dies hätte auch nur zu gerne Eintracht Borbecks Trainer Marcel Müller von seiner Truppe behauptet. Doch der Eintracht gelang nach einer 2:1-Führung nur ein 2:2-Unentschieden im Kellerduell gegen Al-Arz Libanon. „Dass wir in der 89. Minute den Ausgleich kassieren, überrascht mich nicht. Wir wollten nach dem 2:1 nur noch verwalten und waren einfach platt. Das ist nicht verwunderlich, wenn beim Training nur sechs, sieben Spieler auftauchen. Das macht alles keinen Spaß mehr“, war Müller bedient.
Kreisliga A Süd-Ost
Die Zweitvertretung des FC Kray ist dafür bekannt, dass von Spieltag zu Spieltag Akteure aus dem Regionalliga-Kader in der Kreisklasse aufgeboten werden. Diesmal traf es Nils Kretschmar. Der nominelle Abwehrchef der Krayer Regionalliga-Truppe lief für den FCK II beim FSV Kettwig auf. Getreu dem Motto „back to the Roots“, fühlte sich „Kretsche“ auf Anhieb wieder wohl auf der roten Asche und erzielte in Co-Produktion mit Kevin Kraus das 1:0 (Endstand 2:0) für den punktverlustfreien Tabellenführer. Kretschmar: „Ich musste gucken, ob ich überhaupt noch Schuhe für die Asche habe. Aber das hat auch geklappt. Es war sehr witzig, mal wieder unkonventionell Fußball zu spielen und nicht so sehr auf die Taktik zu achten. Aber in Zukunft würde ich doch wieder lieber in der Regionalliga ran.“ Bislang kassierte nur der SC Werden-Heidhausen II (ebenfalls 0:2) eine so knappe Niederlage gegen die Krayer „Übermannschaft“. Nicht zuletzt deswegen zog Kettwigs Trainer Achim Heymanns ein positives Resümee. „Ich kannte viele Krayer Spieler noch aus meiner Zeit beim ETB. Wir haben beschlossen, gegen die Jungs Manndeckung zu spielen und das hat geklappt. Mit dieser Leistung kann ich trotz Niederlage nicht unzufrieden sein.“
Im Verfolgerduell schickte die ESG 99/06 den Gast aus Mülheim von Blau-Weiß Mintard mit einem 1:3 zurück in die Nachbarstadt. Thomas Rausch (2) und Mario Toth sicherten den Sieg für die Posenau-Truppe. „Aufgrund der zweiten Halbzeit stimmt mich das Ergebnis zufrieden. Darauf können wir aufbauen. Die Mannschaft, die zur Zeit arg dezimiert ist, hat Potenzial. Wir haben mit den jungen Spielern Geduld und die können sich hier in Ruhe weiterentwickeln.“ Zu den Top vier gehört auch SuS Niederbonsfeld. Martin Weiß (60.) sicherte den Hattingern einen knappen Erfolg gegen die Sportftreunde 07.
Rabenschwarzer Tag: Klatsche, Entlassung, Epileptischer Anfall
Als Yurdumspor am 21. Oktober eine 0:7-Pleite beim Heisinger SV einstecken musste, reagierten die Verantwortlichen prompt und brummten den Spielern eine Geldstrafe in unbekannter Höhe auf. Fragt sich nur, ob Yurdumspor nach der neuerlichen 1:8-Klatsche gegen den SC Werden-Hedhausen wieder ins Portemonnaie greifen muss. Volkan Kanar, Sportlicher Leiter des Klubs, gibt die Antwort: „Nein, das wird nicht der Fall sein. Wir haben uns in gegenseitigem Einvernehmen von unserem bisherigen Trainer Rahman Özdemir getrennt.“ Überschattet wurden die deftige Niederlage und das Aus des Trainers von einem epileptischen Anfall. Kanar: „Das war ein Sonntag zum Vergessen. Ich bin immer noch geschockt. Aber zum Glück geht es dem Jungen wieder besser. Er wurde sofort von den Notärzten hervorragend versorgt. Uns ist allen ein Stein vom Herzen gefallen.“
Bei nur vier Zählern Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz muss Kanar, der Yurdumspor bis zur Winterpause auch als Trainer betreuen wird, wieder nach unten schauen. Das liegt unter anderem daran, dass Fortuna Bredeney wieder Lunte gerochen ha, nach dem Erfolg über den SV Kray 04 (2:1) nun nachlegte und auch bei Blau Gelb Überruhr (2:0) einen Dreier einfuhr. Im Keller feierten auch der SV Brugaltendorf II (5:0 bei Preußen Eiberg) und VfL Kupferdreh (2:1 gegen den SV Kray 04).
Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Ligen