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Was war da los?
Nachspiel in der Schiedsrichter-Kabine

Was war da los: Schläge in der Schiri-Kabine
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Was mit Roten Karten und Diskussionen auf dem Ascheplatz am Hoesch-Gelände begann, endete mit einer körperlichen Auseinandersetzung in der Schiedsrichterkabine.

Die abgebrochene Partie zwischen dem TuS Hannibal und Alemannia Scharnhorst geht als nächste traurige Episode in die aktuelle Debatte um Gewalt in den hiesigen Fußball-Kreisligen ein. Seltsame und von beiden Seiten mit einem Kopfschütteln bedachte Schiedsrichterentscheidungen heizten die Atmosphäre in diesem Vergleich in der Kreisliga A3 Dortmund an. Nach drei Platzverweisen und diversen Tumulten auf dem Platz brach der Unparteiische die Partie ab, da er sich von Spielern der Gastgeber bedroht fühlte.

Nach einer körperlichen Auseinandersetzung in der Schiedsrichterkabine, bei der jemand aus dem Kreise Hannibals handgreiflich gegenüber dem Referee wurde, kam es dann sogar noch zu einem Polizeieinsatz und Anzeigen am Hoesch-Gelände.

RS fragte nach: Was war da los?

Abdelelah Mazid (Betreuer TuS Hannibal):

"Meiner Meinung nach hatte der Schiedsrichter selbst ein großes Verschulden an den Ereignissen. Er hat überhaupt nicht mit sich reden lassen. Die ganze Sache ist eskaliert, als er gesagt hat, dass wir jetzt doch wieder wechseln dürfen. Selbst zu mir als Ordner hat er immer nur gesagt 'Gehen Sie weg, gehen Sie weg!' Das kann es doch nicht sein. Natürlich will ich keinesfalls entschuldigen, was nachher in der Kabine passiert ist. Ehrlich gesagt muss sich da aber auch mal der Verband hinterfragen, warum das passiert. Dieser Schiedsrichter verteilt nur Rote Karten. Er sollte deeskalierend wirken, aber das hat er nicht gemacht. Das alles darf nicht so weitergehen und sollte zum Nachdenken anregen. Wir sind eine überwiegend ausländische Mannschaft und kommen dann wieder in diese Kerbe, anstatt dass alle mal miteinander sprechen. Wir werden diese Ereignisse so nicht auf uns sitzen lassen und versuchen, dagegen juristisch vorzugehen."

Said Bujako (1. Vorsitzender TuS Hannibal):

"Ich weiß nicht, was der Schiedsrichter wollte. Ich glaube, er wollte uns demütigen. Wir wollen diesen Schiedsrichter nicht mehr haben. Von den Ereignissen später in der Kabine habe ich nichts mitbekommen. Der Schuldige von uns war aber schon bei der Polizei und hat sich dort sofort gemeldet. So was ist ganz schlimm und ich habe sowas auch noch nicht erlebt."

Markus Schmidt (Trainer Alemannia Scharnhorst):

"Bis zur Pause war das Ganze ausgeglichen. Hannibal hat fußballerisch eine richtig gute Mannschaft, aber kurz vor der Pause sehen sie Gelb-Rot. Nach der Pause wollte Hannibal dann wechseln, aber zwei von deren Auswechselspielern hatten vorher wohl kurzzeitig das Gelände verlassen. Der Schiedsrichter hat dann gesagt, dass sie nicht ins Spiel kommen dürfen, ich weiß nicht wieso. Da kann ich auch Hannibal verstehen, dass sie sich darüber aufgeregt haben. Was ich nicht verstehen kann sind diese andauernden Beleidigungen gegen unsere Spieler und gegen den Unparteiischen. Sie haben dann zwei Rote Karten wegen Meckern und Beleidigungen kassiert. Es gab Diskussionen, Spucken, weitere Beleidigungen. Deren Mannschaftskapitän wollte dennoch, dass sie weiterspielen.

Hannibal hatte noch sechs Feldspieler, da einer keine Lust mehr hatte. Wir haben dann innerhalb von kurzer Zeit vier Tore gemacht und der Schiedsrichter hat ihnen dann doch wieder gestattet, einen Spieler einzuwechseln. Da ist die Situation völlig eskaliert. Der Schiedsrichter fühlte sich bedroht und hat die Partie abgebrochen. Der Spielführer von denen hat seine Binde weggeworfen und gesagt, dass er sich für seine Mitspieler schämt. Nach den Ereignissen in der Schiedsrichterkabine, wo der Schiedsrichter wohl geschlagen wurde, hat einer von unseren Spielern die Polizei gerufen. Ich weiß nicht, welcher Teufel die Jungs von Hannibal da geritten hat, denn ich habe den Verein bisher ganz anders in Erinnerung."

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