Zweistellige Ergebnisse - die findet man umso häufiger, je tiefer man in die untersten Abteilungen des organisierten Fußballbetriebs steigt. In der Bezirksliga, der "nur" viertniedrigsten Spielklasse, sind solche Ergebnisse jedoch eine absolute Rarität - es sei denn man heißt Inter Bochum. Am 17. März 2011 legte der TSK Herne indes einen Inter-Bochum-Gedächtnis-Auftritt hin und ging im Nachholspiel der Bezirksliga 15 mit 1:22 beim Tabellenzweiten BG Schwerin baden. Zum Verhängnis wurde den Gästen die frühe Anstoßzeit 17.45 Uhr. Wir fragten bei einem Augenzeugen nach: Was war da los?
Nusret Cam (Schiedsrichter beim TSK): Aus der ersten Mannschaft haben uns nur drei Spieler zu Verfügung gestanden, die anderen waren beruflich verhindert. Deshalb musste die zweite Mannschaft aushelfen. Und die kämpft in der B-Kreisliga gegen den Abstieg. Ich ziehe aber den Hut vor den Jungs, dass sie das durchgezogen haben. Fair geht vor und es ist schließlich eine Frage des Fairplays, hinzugehen und zu spielen - obwohl man weiß, dass man keine Chance hat. Denn das war vor dem Spiel schon klar. Beim Stand von 1:18 bin aber auch ich gegangen und wer das Tor für uns geschossen hat, kann ich leider nicht sagen. Wir haben noch zehn Spiele, aber mit 4 Punkten aus 20 Partien müssen wir natürlich für die A-Kreisliga planen. Vielleicht können wir ja den direkten Wiederaufstieg anpeilen, das hängt davon ab, was für einen Kader wir im Sommer präsentieren können. Aber nochmal: Hut ab vor den Jungs, die sich das in Schwerin angetan haben."
Die RS-Redaktion schließt sich dieser Respektsbekundung ausdrücklich an!