Auch nach den ersten Spielen im neuen Jahr ist Westfalia Dortmund das Maß aller Dinge im deutschen Kreisliga-Fußball.
Der Durchmarsch in die Kreisliga B ist für den neugegründeten Verein reine Formsache, nach 16 Spielen stehen 48 Punkte und 167:9-Tore zu Buche - kein Amateurteam der Republik ist erfolgreicher unterwegs.
Die Mannschaft um Kapitän und Gründer Maurice Temme ist hochkarätig besetzt und torhungrig. Das gefällt nachvollziehbarer Weise nicht allen Gegnern. Bei den drei Spielen in diesem Jahr traten zwei Kontrahenten nicht an, und im Laufe der Saison schenkten schon mehrere Teams die Punkte kampflos her.
Zuletzt am vergangenen Sonntag, als die dritte Mannschaft von Viktoria Kirchderne nicht gegen Westfalia antrat. "Der Gegner hat uns erst einen Tag vor dem Spiel gesagt, dass er aufgrund von zu vielen Krankheitsfällen in der Mannschaft nicht spielen kann", erklärt Temme, der "kein Verständnis für so eine kurzfristige Absage" zeigte. "So hatten wir keine Zeit mehr, einen anderen Gegner zu finden oder ein Spielersatztraining zu organisieren."
Der 85-malige Oberliga-Spieler weiter: "Dann hätten sie uns auch einfach schon vor einer Woche sagen können, das sie keine Lust haben, gegen uns zu spielen. Das wäre ja okay gewesen." Kirchderne selbst hat sich nicht zu den Gründen für die Absage geäußert, ließ eine Anfrage unbeantwortet.
Jedenfalls war es bereits das siebte Mal in dieser Spielzeit, dass ein Spiel am grünen Tisch mit 2:0 für die Westfalia gewertet wurde. Kaum auszumalen, wo der Toreschnitt des Klubs läge, hätten all diese Partien stattgefunden. Denn zweistellige Siege sind bei den Dortmunder beinahe Normalität, sie gewannen im Saisonverlauf bereits zweimal 23:0 und einmal 24:1.
Wobei es zuletzt gemäßigter zuging. Das einzige Spiel des Jahres, das stattfand, endete mit 7:2 gegen den Tabellendritten VfB Lünen III. "Wir haben zuletzt schon runtergeschaltet und holen jetzt nicht mehr nach jedem Tor den Ball aus dem Netz", erklärt Temme.