Nachdem im ersten Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche U19-Meisterschaft zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach (6:2) Einbahnstraßenfußball zu sehen war, bot das Hinspiel des zweiten Semifinals deutlich mehr Spannung: Borussia Dortmund und Hertha BSC trennten sich 2:2 (1:0).
Cole Campbell erzielte das frühe Führungstor für die Borussia (11.), die in der zweiten Hälfte den Ausgleich von Hertha-Stürmer Oliver Rölke hinnehmen musste (68.). Karim Bellomo drehte sogar die Partie (88.), aber Charles Herrmann hatte das letzte Wort und traf zum 2:2-Endstand (90.).
Für BVB-Trainer Mike Tullberg war es kein zufriedenstellendes Resultat. "Das Spiel war eins zu eins wie das in Berlin letztes Jahr (4:0 für Dortmund im Halbfinal-Hinspiel 2022/23, Anm. d. Red.). Der einzige Unterschied war, dass Julian Rijkhoff in 15 Minuten drei Tore gemacht hat. Dieses Mal haben wir unsere großen Chancen nicht genutzt. Wir müssen 3:0 oder 4:0 führen. Direkt nach der Pause hatten wir mit Danylo Krevsun und Cole Campbell eine tausendprozentige Chance. Das muss einfach ein Tor sein und dann läuft das Spiel ganz anders", kritisierte der Däne die Chancenverwertung seiner Truppe.
"Wir mussten leider sehr viel wechseln, der eine oder andere Spieler war nicht ganz fit und das hat man gemerkt. Aber ich bin total stolz, weil am Ende zwei U17-Spieler in der Innenverteidigung gespielt haben. Der Gegner ist mit fünf Spielern aus dem Herrenbereich angetreten", merkte Tullberg an. Pascal Klemens, Ibrahim Maza und Bence Dardai gehören bereits fest zum Profikader. Für Herthas U23 laufen Peter Matiebel und Oliver Rölke auf. "Das merkst du einfach, das sind Erwachsene und da hat der eine oder andere von uns Probleme bekommen, weil sie körperlich weiter sind."
Ich glaube, dass jeder, der sich das Spiel angeschaut hat, gesehen hat, dass das Jugendfußball auf allerhöchstem Niveau war von zwei sehr guten Mannschaften mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.
Mike Tullberg
Mit der zweiten Halbzeit war Tullberg nicht zufrieden: "Wenn du die Tore nicht machst, dann musst du froh sein, dass du das 2:2 noch mitnimmst. Weil mit den letzten 35 Minuten der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein." Am Ende lobte er die Qualität der beiden Nachwuchsteams: "Ich glaube, dass jeder, der sich das Spiel angeschaut hat, gesehen hat, dass das Jugendfußball auf allerhöchstem Niveau war von zwei sehr guten Mannschaften mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten."
Oliver Reiß, Cheftrainer der Berliner, lobte die Leistungssteigerung seines Teams: "Ich bin sehr zufrieden mit der zweiten Halbzeit. Es gab dann nicht nur mehr Dynamik in unserem Spiel, sondern es war auch unsere typische Art und Weise zu erkennen. Vor der Pause hat vieles nicht so gut funktioniert, aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Nichtsdestotrotz ist wegen des späten Ausgleichs auch ein weinendes Auge dabei. Wir freuen uns nun aber auf das Rückspiel und unsere Fans in Berlin".
Am Pfingstmontag (20. Mai, 11 Uhr) kommt es zum mit Spannung erwarteten Rückspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin.