Die deutschen U17-Fußballer haben erstmals seit 2015 das Endspiel bei der Europameisterschaft erreicht. Die Mannschaft von Trainer Christian Wück setzte sich am Dienstag in Felcsút/Ungarn mit 5:3 (1:2) gegen Polen durch. Im Endspiel an diesem Freitag in Budapest geht es gegen Frankreich, das sich am Abend mit 3:1 (0:0) gegen Spanien durchsetzte. Den vierten und letzten EM-Titel gab es 2009, damals waren die 2014er-Weltmeister Shkodran Mustafi und Mario Götze dabei. Zuvor hatte Deutschland 1984 und 1992 triumphiert.
"Wir sind mächtig stolz auf die Jungs", sagte Trainer Wück nach dem Anpfiff. "Ich hoffe, dass Deutschland nun auch merkt, dass hier eine Generation heranwächst, die sich auf dem Platz für das Nationaltrikot zerreißt und deutsche Mentalität auf den Platz bringt - so, wie es früher war." Es sei ein "unheimlich interessantes Spiel" für die Zuschauer gewesen.
Am spektakulären Erfolg der deutschen Talente gegen Polen waren auch Spieler von Borussia Dortmund und Schalke 04 beteiligt. Die BVB-Youngster Paris Brunner (57.) und Charles Hermann (65.) drehten den 1:2-Pausenrückstand nach Wiederanpfiff in eine Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Polen traf Assan Ouedraogo zum 4:3 für Deutschland (79.).
Die übrigen Tore für das Wück-Team erzielten Hoffenheims Max Moerstedt (22.) sowie Robert Ramsak vom FC Bayern München (83.). Die deutschen Nachwuchsfußballer hatten sich die Teilnahme an der U17-Weltmeisterschaft in Peru (10. November bis 2. Dezember) durch den Viertelfinal-Sieg gegen die Schweiz bereits gesichert.
Im Finale hat BVB-Talent Brunner dann die Chance auf die Torjägerkanone. Der 17-Jährige steht nach fünf Einsätzen bei vier Treffern - genau wie Teamkollege Ramsak und die nun ausgeschiedenen Spanier Lamine Yamal, Marci Guiu. Zudem hat Brunner ein Tor vorbereitet.