Die U19 von Borussia Dortmund hat ihr erstes Saisonziel erreicht. Die Mannschaft von Mike Tullberg konnte sich durch einen 2:1-Sieg über Bayer Leverkusen die Westdeutsche Meisterschaft sichern und in die Endrunde um den gesamtdeutschen Titel einziehen.
"Jetzt kann ich auch endlich mal durchschnaufen", freute Tullberg sich nach dem Titelgewinn seiner Mannschaft, die die gesamte Saison ohne Niederlage geblieben war.
"Wir hatten so einen Druck in den letzten Spielen, erst in Edinburgh, danach in Oberhausen war ein Sieg Pflicht, wir durften gegen Köln nicht verlieren, mussten gegen Paris und Gladbach gewinnen. Das wir hier in Leverkusen stehen, alles geschafft haben und Mittwoch noch das Highlight in der Youth League gegen Split spielen dürfen, da kann jeder sehr stolz und froh sein. Insbesondere, da wir dieses Jahr wieder so viele junge Spieler nach oben abgeben mussten", lobte der Coach seine Mannschaft.
Die Bedeutung des Spiels war dem Dortmunder Team jedoch zunächst nicht so recht anzusehen. Sie waren zwar überlegen, aber spielten sehr abgeklärt und sachlich. Vor dem Tor fehlte ihnen häufig nur die letzte Konsequenz. Dementsprechend konnte Tullbergs Mannschaft trotz ihrer Überlegenheit in der ersten Hälfte nur einen Treffer durch Rijkhoff für sich verbuchen.
BVB: Kirsch - Korzynietz, Blank, Collins, Cisse - Ludwig, Walz - Brunner (76. Campbell), Lubach (46. Onofrietti), Bamba (87. Krevsun) - Rijkhoff (83. Rashidi)
Schiedsrichter: Felix May
Tore: 0:1 Rijkhoff (20.), 1:1 Kanga (47.), 1:2 Onofrietti (65.)
Zuschauer: 330
"Wegen des Spiels gegen Split am Mittwoch wollte sich keiner verletzen. Wir haben dann aber in der Halbzeit gesagt, dass wir es hinbekommen müssen, in der zweiten Hälfte mehr Emotionen auf den Platz zu kriegen und in Ballbesitz schneller zu spielen. Sonst kassieren wir mit der ersten Chance ein Gegentor und genau das ist uns dann passiert", resümierte der BVB-U19-Coach.
Der Ausgleichstreffer in der 47. Minute brachte die gegnerische Werkself zurück ins Spiel. "Wir haben uns nach dem Gegentreffer nicht schnell genug gefangen, Leverkusen hatte dann auch ein, zwei Chancen", analysierte Tullberg. Letztendlich konnte seine Mannschaft jedoch durch Onofrietti in der 65. Minute wieder in Führung gehen.
Zwanzig Minuten vor Schluss musste die Mannschaft von Tullberg dann einen Schreck verdauen, als Michel Ludwig von Schiedsrichter Felix May mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde.
Borussia Dortmund U19: Verwirrung um Gelb-Rot für Ludwig
Auf der Dortmunder Bank herrschte zwischenzeitlich Uneinigkeit darüber, ob Ludwig überhaupt schon gelb verwarnt war, einig war man sich aber darüber, dass der Platzverweis völlig unangebracht war. "Das war auf keinen Fall ein gelbwürdiges Foul, dass es dann Gelb-Rot gibt, ist der Wahnsinn. Der Schiri gibt die Karte, weil die Leverkusener sie fordern, dann findet er raus, dass Michel schon eine Verwarnung hatte. Ich musste da ein bisschen an das Köln-Spiel denken, wo wir das 2:0 nicht bekommen haben, obwohl es ein klares Tor war. Aber im Endeffekt haben wir das mit zehn Mann dann ordentlich gemacht und jetzt interessiert es auch keinen mehr", berichtete der Borussia-Coach nach dem Abpfiff.
"Letztes Jahr hatten wir eine überragende Offensive, dieses Jahr hat uns stark gemacht, dass wir als Mannschaft, und nicht nur die Abwehr, unglaublich stark verteidigt haben. Ich denke man kann hier wirklich sagen: unsere Offensive entscheidet Spiele, unsere Defensive Meisterschaften", fasste Tullberg die Saison seiner Mannschaft zusammen.