Seit der 1:5-Niederlage gegen Paderborn stand der Abstieg der U19 von Rot-Weiss Essen aus der Junioren-Bundesliga bereits fest. In den letzten drei Ligapartien sollte alles daran gesetzt werden, sich möglichst gut aus der Bundesliga zu verabschieden.
Im ersten dieser drei Spiele ist dies schonmal nicht gelungen, denn die Essener verloren nach einem äußerst harmlosen Auftritt mit 0:1 bei Fortuna Düsseldorf. Über die gesamten 90 Minuten hatten die Rot-Weissen nicht eine wirklich gefährliche Szene zu bieten.
Trainer Suat Tokat, der nach der Partie seinen Abschied zum Saisonende verkündete, war enttäuscht. „Für mich war es ein klassisches 0:0-Spiel“, meinte der RWE-Trainer. „Düsseldorf hatte auch nicht viele Torchancen und dann hat der Spieler 30 Meter vor dem Tor eigentlich gar keine Idee, haut einfach drauf und trifft. Das ist irgendwie auch ein Sinnbild für die ganze Situation bei uns.“
Die ist durch die Niederlage weiterhin alles andere als gut. RWE hat in den bisherigen 13 Saisonspielen nur sechs Punkte geholt und elf Tore geschossen. Dass nach dem feststehenden Abstieg ein wenig die Spannung aus der Mannschaft raus war, konnte Tokat absolut nachvollziehen. „Die riesige Enttäuschung hat man natürlich gemerkt. Wir haben versucht, die Spannung hochzuhalten, aber das sind ja alles junge Menschen mit ganz normalen Gefühlen und Emotionen.“
Gründe, warum es zu dieser unbefriedigenden Saison kommen konnte, gibt es dem Essener Trainer zufolge reichlich. „Unser NLZ-Chef hat ja schon einiges dazu gesagt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, wenn ich die Gründe aufzählen soll, das sind bestimmt 14 oder 15 Faktoren, die da zusammenkommen. Das entscheidende war aber, dass der Altjahrgang nicht so geliefert hat, wie wir das wollten, dass wir viel zu viele Verletzungen hatten und die Unterschiedsspieler nicht ersetzt bekommen haben. Und dann sind wir beim entscheidenden Spiel in Verl auch noch verpfiffen worden, da gibt es keine zwei Meinungen. Am Ende haben wir alles versucht, aber es hat einfach nicht gereicht.“
Wir haben dieses Jahr schon mit sehr vielen Spielern aus dem jungen Jahrgang gespielt und die haben dann nächstes Jahr in der Niederrheinliga schon ein Jahr Bundesligaerfahrung
Suat Tokat
Abgesehen von diesen internen Problemen kritisierte der 35-Jährige aber auch die Rahmenbedingungen der Liga. „Diese Einfachrunde, die wir dieses Jahr spielen, ist nicht optimal für die jungen Spieler. Das sind einfach zu wenige Partien und zu viele Pausen, die man dann irgendwie füllen muss und das ist für die Entwicklung der Spieler gar nicht gut.“
Für die kommende Saison sieht der ehemalige Spieler von RWE die Mannschaft aber gut aufgestellt. „Wir haben dieses Jahr schon mit sehr vielen Spielern aus dem jungen Jahrgang gespielt und die haben dann nächstes Jahr in der Niederrheinliga schon ein Jahr Bundesligaerfahrung. Das wird sehr helfen.“
Kommenden Samstag steht dann Tokats vorletztes Spiel als RWE-Trainer an, wenn seine Mannschaft zuhause gegen den VfL Bochum antritt.