Aufatmen bei Hertha BSC Berlin: Die Vorwürfe der Vergewaltigung gegen vier Nachwuchs-Fußballer des Bundesligisten sind vom Tisch. Die 14 Jahre alte Zeugin, die angegeben hatte, in den Abendstunden des vergangenen Samstag auf einem Parkplatz in Dortmund-Aplerbeck von den vier Jugendlichen vergewaltigt worden zu sein, hat am Mittwoch in einer Vernehmung durch einen geschulten Kriminalbeamten des Dortmunder Kriminalkommissariats 11 ihre Vorwürfe zurückgenommen. Das gab die Staatsanwaltschaft bekannt.
Unkontrollierbare Situation
Die Zeugin berichtete nunmehr, sie habe sich freiwillig auf sexuelle Handlungen mit den vier Berliner Spielern eingelassen. Sie habe sich durch die Aufmerksamkeit der jungen Männer geschmeichelt gefühlt und sei dann in eine Situation geraten, die sie nicht mehr habe kontrollieren können. Das Mädchen, so der weitere Wortlaut in der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft, sei "völlig aufgelöst nach Hause gekommen und habe sich angesichts drängender Fragen der Familie nicht anders zu helfen gewusst, als von einer Vergewaltigung zu erzählen. Dann habe die Situation eine Eigendynamik bekommen, der sie sich nicht mehr zu entziehen vermocht habe".
Die Staaatsanwaltschaft Dortmund wird nun ein Ermittlungsverfahren gegen die Zeugin wegen falscher Verdächtigung einleiten und die Ermittlungen gegen die Spieler von Hertha BSC abschließen. Der Klub hatte die Jugendlichen zunächst bis auf Weiteres vom Spiel- und Trainingsbetrieb suspendiert und auch im Finale um die deutsche B-Jugend-Meisterschaft am Sonntag bei Hansa Rostock auf deren Einsatz verzichten wollen.