Die U19 von Rot-Weiss Essen verpasste am 10. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga West einen wichtigen Befreiungsschlag. Gegen das bis dato punktlose Schlusslicht VfB Hilden kam RWE nicht über ein 1:1 hinaus. "Der Punkt ist für uns definitiv zu wenig, da hatten wir uns mehr erhofft", war Trainer Suat Tokat entsprechend enttäuscht.
Noch unter der Woche vor dem Spiel hatte der Trainer von einem "Finale" im Kampf um den Klassenerhalt gesprochen und den zweiten Sieg in der aktuellen Saison von seiner Mannschaft gefordert. Mit der Punkteteilung laufen RWE Konkurrenz und Zeit im Kampf um den Klassenerhalt davon.
Dabei hatte Rot-Weiss durchaus Gelegenheiten. "Wir haben uns viele Torchancen erspielt und gehen trotzdem mit 0:0 in die Halbzeit", analysierte Tokat und ergänzte: "Dann bekommen wir nach 30-40 Sekunden das 0:1, weil wir schlecht verteidigen. Vielleicht waren wir da nach der Halbzeit nicht wach genug, das ist ein bisschen schwierig momentan."
Nach dem Gegentreffer bleiben die Essener geduldig und übernahmen die Kontrolle, zu mehr als dem 1:1 durch Etienne-Noel Reck reichte es nicht mehr. "Wir kommen durch und erspielen uns die Torchancen, aber der Ball will einfach nicht rein", fand Tokat eine Begründung für das Remis.
In den Schlussekunden hätte Hilden sogar den Sieg in Essen holen können. "So haben wir am Ende noch Glück, weil wir alles aufgemacht haben. Wenn das ganz bitter läuft, kannst du hier auch 1:2 verlieren. Wir hätten frühzeitig 3:0 führen können, aber solange du kein Tor schießt und der Gegner am Leben bleibt, ist das Spiel offen." So waren die Essener am Ende bei zwei Chancen in der Nachspielzeit defensiv unaufmerksam, wurden aber kein zweites Mal bestraft.
Hilden: Valentine - Temiz, Bachmann (10. Lewandowski), Mersinli, Kayser (85. Spittmann) - Arslanboga (71. Beinhauer), Fazlija, Tkacik, Sari - Ismailji, Mockschan.
Tore: 0:1 Mockschan (46.), 1:1 Reck (82.)
Gelbe Karten: Swajkowski - Fazlija, Mockschan.
Schiedsrichter: Daniel Greef.
Zuschauer: 100.
Noch ist es aber nicht zu spät für RWE, den Kassenerhalt zu sichern. Dafür müssen aber schleunigst Punkte her. "Es gibt immer viele Schrauben zu drehen. Wir haben jetzt die Defensive stabilisiert", erklärte Tokat. "Wenn man jede zweite Chance macht, ist man richtig gut, aber wir brauchen im Moment sechs, sieben. Und wenn du jedes Spiel diesen Aufwand betreibst und den Ball nicht reinmachst, wird es eng."
Durch den Sieg von Viktoria Köln (2:0 gegen 1. FC Köln) fehlen RWE schon sechs Punkte auf das rettende Ufer. Die nächste Chance, Zähler zu sammeln, hat Rot-Weiss am Samstag, 3. Dezember. Dann geht es für die Tokat-Elf zum SC Verl. "Das war eines unserer Endspiele, wir geben aber sicher nicht auf. Wir haben noch fünf Spiele, da sind noch viele Punkte zu holen. Wir werden dranbleiben", gab sich Tokat weiter kämpferisch.