Die U19 von Borussia Dortmund hat den FC Empoli mit 5:3 (2:2) in der Zwischenrunde besiegt und wartet nun auf den Gegner im Achtelfinale der UEFA Youth League. Der BVB ist noch der einzige deutsche Vertreter in diesem Wettbewerb.
Nach Meinung des Vereins sei das kein Wunder. Der deutsche Fußball sei nicht mehr konkurrenzfähig. Deshalb machen die Schwarz-Gelben nun Druck - und sich für eine Neuaufteilung der A-Junioren-Bundesliga stark.
Der BVB beklagt die fehlende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Vereine im internationalen Vergleich. Und das ziemlich unverblümt. „Der Spielplan hatte es im Nachhinein gut gemeint mit dem BVB. Denn die Mannschaft profitierte in der Toskana letztlich auch vom ersten Härtetest in der Bundesliga unmittelbar nach der Winterpause am vergangenen Freitag gegen Bayer Leverkusen, weil sie sich in diesem umkämpften Duell ihre Leistungsgrenze ertasten musste“, schrieb der BVB auf seiner Homepage nach dem Sieg gegen Italiens Juniorenmeister.
Man hat gesehen, weshalb dieser Wettbewerb so wichtig ist für die Entwicklung der Spieler, die in der Bundesliga selten auf diesem Niveau gefordert werden. Sie mussten an ihre Grenzen gehen und Widerstandsfähigkeit zeigen
Lars Ricken
„Man hat gesehen, weshalb dieser Wettbewerb so wichtig ist für die Entwicklung der Spieler, die in der Bundesliga selten auf diesem Niveau gefordert werden. Sie mussten an ihre Grenzen gehen und Widerstandsfähigkeit zeigen“, erklärt dort Lars Ricken, der Direktor des BVB Nachwuchs-Leistungszentrums, den Stellenwert der UEFA Youth League.
In der A-Junioren-Bundesliga West führen die Dortmunder die Tabelle nach neun absolvierten Spielen mit sieben Punkten Vorsprung und ohne Niederlage an. Geht es nach dem BVB, ist der Grund klar. Die Dortmunder schreiben: "Auch, weil sie (die U19-Mannschaft, Anmerkung der Redaktion) im nationalen Bereich einigen Gegnern deutlich überlegen sind und nur in den wenigen Spitzenspielen ihr Leistungsvermögen auf dem Prüfstand steht, genügt der Nachwuchs der Top-Klubs nicht mehr höchsten internationalen Ansprüchen. So ist es kein Wunder, dass allein der BVB den deutschen Juniorenfußball in der UEFA Youth League repräsentiert", schreibt der Verein. "Während in anderen Ländern die besten Mannschaften in einer Liga gebündelt werden, teilt der DFB 57 Vereine auf drei Regional-Staffeln auf.“
Der DFB arbeitet wohl gerade an einer Reform, die in diese Richtung geht. „Danach sollen künftig nur noch die Nachwuchs-Leistungszentren der 36 Bundesliga-Klubs zunächst regional und in der Rückrunde bundesweit den Deutschen Meister ausspielen“, weiß der BVB. „Das Konzept ist indes noch nicht in Stein gemeißelt und findet vor allem im Amateurlager wenig Zustimmung.“
Für Vereine wie Rot-Weiß Oberhausen, der sein Nachwuchsleistungszentrum aufgibt, würde das den Zwangsabstieg bedeuten. Für den BVB mehr Konkurrenz bereits in den Ligaspielen.