Seit Stephan Küsters beim Wuppertaler SV arbeitet - Amtsantritt: 24. Juli 2020 - schreibt der WSV sportlich positive Schlagzeilen. In der vergangenen Rückserie gehörten die Bergischen zu den besten Mannschaften der Regionalliga West. Nun steht Platz zwei zu Buche. In Wuppertal darf man wieder von der 3. Liga träumen.
Sportchef Küsters hat bei den Rot-Blauen nicht nur die Regionalligamannschaft im Blick, er denkt breiter, er hat das große Ganze auf dem Schirm. Zuletzt stellte Küsters mit Stefan Vollmerhausen einen hauptamtlichen Nachwuchsleiter ein. Vollmerhausens Aufgabe: Ein zertifiziertes DFB-Nachwuchsleistungszentrum aufzubauen.
Um dieses Ziel zu realisieren, würden natürlich etablierte Bundesligamannschaften in den Jahrgängen U17 und U19 einiges vereinfachen. Beide Teams spielen in der höchsten Nachwuchsklasse. Während die U17 Tabellenletzter ist und es für das Team sehr schwer wird, die Klasse zu halten, wäre ein weiterer Abstieg der U19-Mannschaft ein großer Rückschlag. Dieser Tage sorgt sich der 50-jährige Küsters um die A-Junioren.
"Wir sind hervorragend in die Saison gestartet. Aber die letzten Spiele, das 0:8 auf Schalke und 0:4 gegen Köln, waren natürlich alles andere als gut", sagt der WSV-Sportchef und ergänzt: "Wir müssen jetzt am Samstag in Düsseldorf die Wende schaffen. Die Tabelle ist noch eng beieinander. Aber wenn wir nicht wieder schnell siegen und danach die ganzen Hochkaräter kommen, dann wird es gefährlich. Aktuell mache ich mir um die Entwicklung der Mannschaft Sorgen."
Küsters, der alle U19-Spiele gesehen hat, appelliert an die Mannschaft und das Trainerteam um Fabian Springbob: "Wir müssen das, was wir in den ersten Spielen umgesetzt haben, wieder verinnerlichen. Das muss in die Köpfe der Spieler rein. Die Grundtugenden müssen an den Tag gelegt werden. Ansonsten haben wir keine Chance in dieser engen Liga."
Und auch der Trainer, der ab sofort liefern muss, bekommt vom Ex-Profi noch einen taktischen Tipp. Küsters: "Wenn wir versuchen, mit Mannschaften wie Schalke oder Köln mitzuspielen, dann haben wir ein Problem. Das geht nicht. Wir müssen durch Kampf und Leidenschaft kommen." Zu Springbobs Position sagt Küsters: "Fußball ist ein Ergebnissport. Wir müssen schauen, dass wir in der Liga bleiben und dafür werden alles tun."
Wie wichtig der Klassenerhalt ist, verdeutlicht der ehemalige Manager des FC Viktoria Köln noch einmal: "Der Klassenerhalt ist sehr wichtig. Wir sind auf dem Weg ein Nachwuchsleistungszentrum zu werden. Hier leistet Stefan Vollmerhausen hervorragende Arbeit. Unser Ziel ist es, jedes Jahr zwei bis drei U19-Spieler an die erste Mannschaft heranzuführen. Das geht nur mit der Bundesliga."