Es sollte ein Festtag werden für die U19 des 1. FC Köln: Die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck trat zum Rückspiel der Youth League beim belgischen Vertreter KRC Genk an. Internationale Begegnungen sind auf diesem Niveau nicht alltäglich. Doch über die Partie und das Ausscheiden der Kölner aufgrund des 1:3-Resultats nach einem 2:4 im Hinspiel redete niemand mehr. Der Grund: Kölner Chaoten.
Wie der Kölner "Geissblog" berichtet, hätten zwischen 50 und 100 FC-Anhänger in der Halbzeitpause der Begegnung den Platz gestürmt, um, mit Masken und Sturmhauben vermummt, Jagd auf Anhänger der Belgier zu machen. Demnach mussten die Spieler fluchtartig den Platz verlassen, als die Kölner an der Haupttribüne entlang Richtung KRC-Fans rannten. Die wenigen Ordner konnten nichts ausrichten. Es sei zu minutenlangen Auseinandersetzungen gekommen, ehe die Kölner fluchtartig das Stadion verließen. Festnahmen habe es keine gegeben - die Polizei war auf einen derartigen Vorfall nicht vorbereitet.
Fan-Freundschaft zu Gladbach als Grund für den Angriff
Der Grund für den Angriff soll die Freundschaft zwischen Fans von Genk und Borussia Mönchengladbach gewesen sein. Kölner und Borussia-Fans sind sich bekanntermaßen alles andere als freundlich gestimmt. Die Partie wurde mit 15 Minuten Verspätung fortgesetzt - sogar ein Spielabbruch stand im Raum. Den versuchten die Kölner Verantwortlichen um Präsident Werner Wolf, Vizepräsident Carsten Wettich und Sportchef Jörg Jakobs mit den Offiziellen der UEFA zu verhindern - letztendlich mit Erfolg.
„Es ist unfassbar traurig und völlig inakzeptabel, dass einige Chaoten die Bühne des europäischen Jugendfußballs missbrauchen, um ihr Bedürfnis nach Gewalt zu stillen. Diesen Leuten ist der größte sportliche Erfolg unseres Nachwuchses und das Wohl des 1. FC Köln völlig egal. Zum Glück ist bei der Auseinandersetzung laut der örtlichen Polizei niemand verletzt worden. Wir werden den Vorfall intern aufarbeiten", sagte Wolf nach der Partie. Für die Kölner Jugendspieler endete somit ein eigentlich denkwürdiges Erlebnis mit negativen Gefühlen.