„Ich darf eigentlich alles machen, aber sobald sich das Knie meldet, muss ich aufhören, deswegen bin ich vorsichtig“, lässt es Wensing eher ruhig angehen.
Der Defensivakteur fühlt sich auf dem Platz in der Rolle des Sechsers am wohlsten. Da kann er seine Stärken ausspielen. „Ich schalte mich gerne in die Offensive ein und treibe den Ball nach vorne.“ Sein Kopfballspiel sei noch ein großes Plus. Und seine Qualitäten in der Defensive. „Ich muss aber auch noch einiges lernen“, wird er wieder selbstkritisch. „Ich sollte manchmal ruhiger und noch schneller nach vorne spielen.“
Seit der B-Jugend spielt Wensing bei Preußen Münster. Bei einem Testspiel seines Heimatvereins Vorwärts Dettringen gegen die Münsteraner wurden die Späher des SCP auf ihn aufmerksam. „Sie luden mich zum Probetraining ein. Danach fragten sie mich, ob ich nicht wechseln wolle, diese Chance ließ ich mir nicht entgehen“, erinnert sich der U19-Kicker. Die ersten zwei Jahre pendelte er mit dem Zug – 50 Kilometer hin 50 Kilometer zurück. „Das war schon sehr anstrengend.“ Seit er 18 Jahre alt ist, fährt er mit dem Auto. „Viel angenehmer“, freut sich Wensing.
Der gebürtige Dettringer geht seine Fußballkarriere Schritt für Schritt an: „Zunächst einmal möchte ich mich in der Oberliga etablieren.“ Eine Einladung ins Trainingslager der Ersten hat Wensing schon bekommen. Wegen des Knorpelschadens musste er seine Teilnahme aber absagen. „Das ärgert mich natürlich sehr“, beschreibt er seine momentane Stimmung. Und nach der Oberliga? „Ich möchte zunächst hier in der Seniorenmannschaft zum Einsatz kommen. Ob es dann noch höher geht, werde ich dann sehen“, bleibt der Abwehrstratege realistisch. Genauso gewissenhaft geht er seine Berufsausbildung an. „Ich mache zur Zeit eine Lehre zum Verwaltungsfachangestellten bei der Gemeinde Dettringen.“ Trotz vollem Terminplan bleibt aber immer noch Zeit für Freundin Mandy. „Sie unterstützt mich voll und schaut auch ab und zu bei den Heimspielen zu“, freut sich Wensing.
So schnell wie möglich, möchte er seinem Team wieder helfen können. Es geht um den Klassenerhalt in der A-Jugend-Bundesliga. In der Hinrunde habe seine Mannschaft einige Punkte liegen lassen. „Das war ärgerlich, zumal wir oft gut gespielt haben.“ Das soll in der Rückrunde nun besser werden. „Die Vorbereitung und die Leistung der Hinrunde stimmen mich positiv“, fiebert der Auszubildende dem Rückrundenstart entgegen. Dass er mit den Preußen die Klasse hält, steht für Wensing außer Frage: „Wir schaffen das auf jeden Fall.“