Allerdings schaut der Club in die Röhre. Janßen bescheinigt seinem Kollegen aus dem Lehrgang zum Fußball-Lehrer „hervorragende Arbeit“. Während Max Eberl, Amateur und Jugendkoordinator in Gladbach, sagt: „Sven ist jung und ambitioniert.“
Aktuell ist die U19 Tabellenfünfter der Bundesliga West. Janßen definiert es als „Etablierung in der Bundesliga.“ Einem Niklas Andersen, der sich als Youngster in der Stammelf der Regionalligaauswahl festspielte, gab Demandt zusammen mit seinem „Co“ Markus John den letzten Feinschliff. Für Andreas Winkler, Jugendkoordinator, waren die bisherigen knapp 24 Monate geprägt von „guter und konstruktiver Zusammenarbeit.“ Wichtig ist natürlich jetzt die „erfolgreiche Verabschiedung.“ Für Demandt und den Club, für RWE parallel die Suche nach einem Nachfolger, dessen Name sich auf dem identischen Niveau einpendeln muss. Winkler: „Das geschieht in Ruhe.“ Sven Demandt, ein Unternehmen verliert doch bestimmt ungern gute Mitarbeiter, oder? Wäre schön, wenn es so wäre. Ich gehe auch davon aus, dass RWE so denkt. Wenn man sich beruflich verändert, ist das meistens eine Verbesserung. Auch davon gehe ich aus, sonst hätte ich das nicht gemacht. Gab es ein konkurrierendes Angebot von Rot-Weiss Essen? Ich hatte ein gutes Gespräch mit Olaf Janßen, ich entschied mich aber schlussendlich für Mönchengladbach. Aus der einfachen Perspektive heraus, dass man nicht weiß, was im Sommer mit RWE passiert. Konkret kann man nichts sagen, das ist für mich auch nachvollziehbar.
Mit Optimismus kann man davon ausgehen, dass Sie den Unterbau eines Erstligisten übernehmen, oder? Es wäre toll, wenn es so kommt. Es sieht gut aus, aber man weiß nie, was wirklich passiert.
Fassen Sie die Zeit bei RWE positiv zusammen? Sicherlich, die Arbeit machte und macht mir extremen Spaß. Die Situation ist wie bei Bayerns Ottmar Hitzfeld. Kann es in den nächsten Monaten problematisch werden, weil der Abschied bereits jetzt früh feststeht?
Das sehe ich nicht so, warum? Es gibt genügend Beispiele, die gut ausgingen. Dem Team habe ich das auch gesagt. Die Reaktion kam von den Jungs, die sich für das nächste Jahr Siege gegen die Borussia vorgenommen haben. Ich habe ihnen klar gemacht, dass wir das sehen werden. Wichtiger ist der Erfolg gegen Gladbach in diesem Jahr, schließlich kommt es noch zum Rückspiel dieser Spielzeit. Genau das interessiert mich jetzt, mehr nicht. Ich bin bis zum 30. Juni in Essen, bis zu diesem Zeitpunkt werde ich den Job so gut machen wie bisher, im Zweifelsfall noch besser.
Platz fünf am Ende Saison wäre zum Abschied eine enorme Sache, oder? Das wäre eine gute Geschichte, meinem Team habe ich gesagt, das ist mein Ziel. Wenn es auch das Vorhaben der Kameraden ist, dann haben wir viel Spaß an der Sache.
Geht Co-Trainer Markus John mit? Wir haben bisher sehr gut zusammengearbeitet, ich hätte natürlich nichts dagegen, ihn weiter an meiner Seite zu haben. Ich würde auch in Gladbach sicherlich hervorragend mit ihm kooperieren. Es wäre möglich, dass ich meinen „Co“ mitnehme. Aber das müssen auch andere Leute regeln.
Wieviele Kicker liefern Sie noch „oben“ ab, bevor Sie gehen? Das wird man sehen, es sind ein paar Jungs dabei, die eine gewisse Qualität haben. Wichtig ist, im Kopf klar zu bleiben oder zu werden. Aber das reine fußballerische Potenzial ist da, das zeigt ja auch die aktuelle Platzierung. Arda Yavuz war am Freitag im Kader der Regionalligamannschaft beim Test gegen Offenbach. Gut, die Jungs sehen Perspektiven, ob bei Probeläufen oder im Training. Die Bedingungen bei RWE sind für die Jugend nicht unbedingt die besten, aber trotzdem wird in der Abteilung von allen Trainern in Zusammenarbeit mit Andy Winkler ein super Job abgeliefert.