Zumindest, wenn die Rückkehr in die 2. Liga nicht gelingen sollte und entsprechende Perspektiven fehlen. Beim 0:1 (0:0) des MSV Duisburg beim FC Schalke 04 war der rumänische U19-Nationalspieler zusammen mit Can Bozdogan vom S04 der überragende Mann auf dem Platz.
Was Ghindovean, der erst vor drei Jahren mit seiner Familie nach Deutschland übersiedelte, hat, haben nicht viele Jungs in seinem Alter. Wie der 17-Jährige Schalkes Torwart Erdem Canpolat in der ersten Halbzeit mit einer Fackel aus 20 Metern zu einer Glanzparade zwang, das hatte schon etwas von besonderer Klasse. Noch auffälliger sein unwiderstehliches Solo über den halben Platz in der 54. Minute, als er die halbe Schalker Mannschaft umkurvte und dann noch im richtigen Moment auf seinen Mitspieler Hyun Joon Park abspielte, der den Ball dann bei der größten Duisburger Möglichkeit an die Unterkante der Latte setzte.
Auch, wenn der Rumäne, der ausgerechnet Lothar Matthäus als sein Vorbild bezeichnet, unlängst gegenüber RevierSport beteuerte, dass er sich beim MSV Duisburg wohlfühlt, dürfte es schwer werden, Ghindovean über das Ende der Vertragsdauer am Ende der Saison zu halten. „Der MSV Duisburg hat mit Ghindovean einen absoluten Topspieler“, urteilte Schalkes Trainer Norbert Elgert nach der Partie. Und wenn es einer wissen muss, dann Elgert. Der Schalker Coach hat schon so viele Talente zu Stars geformt, dass seine Aussage ein besonderes Gewicht hat.
Verständlich, dass sie beim MSV Duisburg den Hype um ihr Talent in Grenzen halten wollen. „Es geht nicht darum einzelne Spieler hervorzuheben. Jeder einzelne Spieler ist wichtig“, wiegelte Duisburgs Trainer Engin Vural ab. Man habe viele Spieler, die ein Spiel entscheiden können. Mag sein, aber keines verspricht derzeit so viel wie der blondierte offensive Mittelfeldspieler, der nach seiner Übersiedlung zunächst beim SC Kapellen-Erft anheuerte und nun auf dem Weg ist durchzustarten.