Trotz einer 1:0-Pausenführung durch Clinton Asare (26.) musste sich der von Damian Apfeld trainierte RWE-Nachwuchs mit 2:4 gegen die Aachener Alemannia geschlagen geben. Tim Köther (67.), Frederic Baum (76.) und Florenz Sylaj (77.) drehten die Partie innerhalb von nur zehn Minuten. Qlirim Gashi verwandelte einen Strafstoß zum 2:3-Anschluss (82.), ehe Aachens Florent Sylaj mit seinem zweiten Tor zum Endstand traf. Damit retten sich die Gäste aus der Kaiserstadt vor einer sehr unangenehmen Situation im Abstiegskampf.
RWE-Fehler halten Aachen in der Bundesliga
Bei einer hohen Niederlage hätte das Team von Trainer Christian Mollocher noch absteigen können. Dafür hätte der Nachwuchs vom SC Paderborn gleichzeitig gegen Rot-Weiß Oberhausen hoch gewinnen müssen. Zudem hätte es passieren können, dass Aachen und Paderborn sowohl die gleiche Punktzahl, als auch die gleiche Tordifferenz haben. Mollocher wollte diese Situation von Anfang an vermeiden: „Wir haben direkt gesagt, dass wir keinen Bock darauf haben“, machte er deutlich und ergänzte: „Paderborn hat auch den Ticker rausgenommen – wir wussten gar nicht, wie es bei denen steht. Das hat uns noch mehr verunsichert. Deshalb gab es für uns nur den einen Weg, selbst für die Entscheidung zu sorgen. Das ist uns am Ende verdient gelungen“, fasste Aachens Trainer erleichtert zusammen.
Apfeld stellt den Charakter seiner Mannschaft in Frage
Im Verlauf der Partie unterstützte die Essener Mannschaft tatkräftig das Aachener Vorhaben, das Spiel zu drehen. „Jedes Gegentor resultierte aus einem großen Fehler. Das darf in der Form nicht passieren. Einige Spieler haben nicht so performt, wie ich mir das vorgestellt habe. Das ist dann auch eine Charakterfrage, mit welcher Einstellung ich in dieses Spiel gehe“, bemängelte Apfeld nach Abpfiff. Sportlich war die Begegnung mit der Aachener Alemannia für den Essener Nachwuchs bedeutungslos. Der Abstieg in die Niederrheinliga stand bereits vor Spielbeginn fest.
Apfeld hatte dennoch erwartet, dass sich sein Team anders präsentiert. „Die erste Halbzeit war okay, aber der zweite Durchgang war sehr, sehr schlecht. Was gewisse Leute geliefert haben, ist für mich nicht akzeptabel“, kritisierte er scharf. Zudem bemängelte er die fehlende Qualität in der Offensive, die für Apfeld auch ausschlaggebend für den Saisonverlauf war. „Es hat uns die gesamte Spielzeit begleitet, dass wir vor dem Tor sehr schlecht waren und viel zu wenig Qualität auf den Platz gebracht haben.“ Mit 22 Toren stellt RWE nach dem SV Rödinghausen die zweitschwächste Offensive der Liga. „Das hat dann auch wenig mit Pech zu tun“, bilanzierte er.
Autor: Julian Preuß