Zwar gingen die Bochumer bereits nach zwei Minuten in Führung, doch gerade das verleitete die Hausherren zum Leichtsinn, wie VfL-Trainer Alexander Richter später sagte: „Wir gehen zwar früh in Führung, doch danach sind wir selbstgefällig geworden und haben dafür die Quittung kassiert.“
Eine starke Einzelleistung von Bilal Özkara bescherte den Duisburgern um Cheftrainer Engin Vural den Ausgleich und ließ das Spiel zu Gunsten der Gäste kippen. Diese zeigten sich in der Folge bissiger in den Zweikämpfen und zwangen die Bochumer damit zu Fehlern. „Wir haben alles vermissen lassen, was du dann in so einer Phase benötigst. Leidenschaft, Willen und Einsatzfreude“, analysierte Bochums Cheftrainer Richter den Einsatz seiner Mannschaft, die sich dann auch noch selbst schwächte.
Binnen drei Minuten handelte sich Bochums Kapitän Jan Wellers die Ampelkarte ein und ließ damit das Spiel endgültig gegen seine Mannschaft laufen. Ins Bild dieser Halbzeit zum Vergessen für die Heimelf passte schließlich auch das 1:2. Der bärenstarke Bilal Özkara nutzte eine Unsicherheit des Bochumers Torhüters Joshua Wehking beim herauslaufen und überköpfte den verdutzten Keeper zum Führungstreffer.
„Dann kommst du in die zweite Halbzeit und machst direkt das 3:1, was auch gut getan hat“, bilanzierte Duisburgs Trainer Engin Vural und fügte an: „Dann haben wir gut verteidigt, bekommen aber einen vollkommen unnötigen Gegentreffer und verlieren den Faden.“ Nach dem Anschlusstreffer rappelten sich die Hausherren wieder etwas auf und kamen auch zu Chancen, die in der Summe jedoch überschaubar blieben.
Besonders im Spielaufbau leisteten sich die Bochumer schwere Fehler und bereiteten den Gästen damit immer wieder Räume zum Kontern. Die Richter-Elf konnte sich bei Torwart Wehking und dem eigenen Pfosten bedanken, dass das Spiel nicht schon früh im zweiten Durchgang entschieden wurde.
Für den VfL Bochum bedeutet die Niederlage wohl das endgültige Aus im Meisterschaftsrennen. Zwar endete das Spitzenspiel zwischen dem 1.FC Köln und Borussia Dortmund 2:2-Unentschieden, doch der Rückstand auf den ersten Meisterrunden-Platz beträgt schon acht Zähler, bei noch vier ausstehenden Partien. Der MSV hingegen macht Punkte gut und zieht nach Punkten mit Borussia Mönchengladbach auf Rang sechs gleich.
Autor: Leon Koch