Die Ausgangslage: Mit dem Derbysieg im Rücken hatten die Schalker auf heimischem Platz die Möglichkeit mit einem Dreier und nur zwei Punkten Rückstand auf Platz zwei ganz oben anzugreifen. Doch auch der Tabellenzwölfte aus Aachen reiste nach dem 4:3-Sieg gegen Münster mit viel Selbstvertrauen nach Gelsenkirchen, mit dem klaren Ziel die Abstiegsränge zu verlassen.
Das Spiel: Das Spiel nahm von der ersten Minute an den für viele erwarteten Verlauf. Die Gastgeber kontrollierten das Geschehen mit viel Ballbesitz und hohem Pressing. Gegen die robuste und tiefstehende Defensive der Alemannia konnte sich die Mannschaft von Norbert Elgert jedoch nur drei gute Torchancen erspielen - zu wenig für ein Spitzenteam. Die Szene des Spiels ereignete sich in Minute 68, als Münir Levent Mercan aus 16 Metern nur die Latte traf. Pech für die Schalker, denen es in Durchgang zwei insgesamt an der letzten Durchschlagskraft gemangelt hat.
Das sagen die Trainer: Ein in der letzten Woche noch hochzufriedener Norbert Elgert war während des Spiels so gut wie gar nicht mehr auf seinem Trainerstuhl zu halten. „Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht in der Lage uns weitere Großchancen herauszuspielen“, ärgerte sich der 62-Jährige, dessen Team in der Schlussviertelstunde durch einen Aachener Konter fast sogar noch als Verlierer vom Platz gegangen wäre. „Natürlich ist es ärgerlich und definitiv nicht gut, dass wir die Punkte liegen gelassen haben. Aber ich kann den Jungs den Willen nicht abschreiben“, analysierte Elgert, dem am kommenden Samstag mit dem MSV Duisburg ein ähnlicher Gegner gegenübersteht. „Das sind alles Mannschaften, die fighten und die sehr gut besetzt sind“, mahnte der Trainer vor den vermeintlichen Underdogs.
Der Matchplan von Aachen-Trainer Christian Mollocher hingegen ging voll und ganz auf. „Wir genießen den Lohn für die harte Arbeit über 90 Minuten“, fasste der 37-Jährige die gewonnene Abwehrschlacht seines Teams zusammen. Vier Punkte aus zwei Spielen können sich durchaus sehen lassen - die nächsten Wochen sind dementsprechend enorm richtungsweisend für den Aufsteiger. „Oberhausen und Paderborn sind Gegner, die sich mit uns auf Augenhöhe bewegen. Das sind dann Spiele, die für uns zählen“, blickte Mollocher optimistisch voraus.
Die Konsequenzen des Spiels: Der S04 bleibt nach dem Remis Tabellendritter mit jetzt drei Punkten Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Borussia Dortmund, während Alemannia Aachen die Abstiegsränge vorerst verlassen konnte.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll