Das Aufeinandertreffen der beiden Revier-Rivalen war auf dem Papier eine klare Sache. Der amtierende A-Jugend-Meister aus Dortmund spielt auch diese Saison erneut eine sehr gute Rolle und stand vor dem Spiel mit 45 Punkten auf Rang Zwei. Der Gegner aus Duisburg hingegen rangierte nur auf Rang Zehn mit 28 Zählern. Trotzdem gab es aufgrund der Heimstärke (21 von 28 Punkten zuhause) Hoffnung auf eine Überraschung.
Der Spielverlauf
Den BVB-Talenten gehörte ohne jeden Zweifel die Anfangsphase. Patrick Osterhage hatte nach einer Ecke von David Kopacz per Kopf bereits früh die Chance zur Führung (4.). Letzterer war es dann, der eine Minute später das 1:0 erzielen konnte. Nach einem Zuruf an Tim Sechelmann einen hohen Diagonalball zu spielen, lief er perfekt ein und spitzelte das Leder am herauseilenden Eduardo Dos Santos Haesler vorbei.
In Folge dessen fiel die Spannung bei den Schwarz-Gelben jedoch zusehends ab. Die jungen Zebras fassten immer mehr Mut. Einer von ihnen war Migel-Max Schmeling, der einen Strafstoß gegen Florian Rausch herausholte, den Jan Niklas Pia gewohnt sicher verwandelte (25.). Für den Tabellenzweiten war dies wie ein Weckruf. Die Elf von Benjamin Hofmann trieb es wieder stärker nach vorne und so war es Yassin Ibrahim, der nach schwacher Abwehrarbeit der Duisburger aus kurzer Distanz zur erneuten Führung für den BVB einschob (32.).
Und der dritte Treffer des BVB ließ nicht lange auf sich warten. Nur Sechs Minuten nach Anpfiff war der sehr umtriebige und durch Distanzschüsse auffällig gewordene Enrique Pena Zauner nach Vorarbeit von Ibrahim erfolgreich (51.). "Die Art und Weise, wie wir die ersten drei Tore bekommen haben, ärgert mich sehr," sagte MSV-Trainer Engin Vural. Seine Mannschaft kam durch Nicolai Pakowski zwar nochmal heran (67.), doch in Minute 84 machte Joker Jano Baxmann für den BVB alles klar.
Die Taktik
Der MSV ging die Partie gegen den BVB, wie gegen vermeintlich stärkere Teams üblich, defensiv an. Dort fehlte jedoch mit Vincent Gambalies eine echte Kante im Abwehrzentrum. "Klar hat es alles andere als geholfen, dass wir wie oft im Jahr 2018 einige Verletzte hatten. Mit Vincent hat uns Defensiv ein wichtiger Spieler gefehlt," gab auch Vural zu. Nach der frühen BVB-Fühhrung waren die Gastgeber in Zugzwang, was Vurals Defensivtaktik, die Offensiv auf effektive Nadelstiche ausgelegt ist, nicht in die Karten spielte. "Das war natürlich alles andere als gut. Meine Mannschaft hat sich aber nicht aufgegeben. Die schlechte Defensivarbeit hat uns aber das Genick gebrochen," stellt Vural fest.
Sein Gegenüber Benjamin Hofmann stellte hingegen früh um: Hüseyin Bulut agierte anfangs als Spitze gemeinsam mit Pena Zauner. Nach 20 Minuten beorderte Hofmann seinen Schützling jedoch auf die Zehn. Bulut gehörte insgesamt nicht zu den Protagonisten bei Schwarz-Gelb. In der zweiten Halbzeit profitierte der BVB dann zweimal vom Mut der Duisburger, die weit aufgerückt waren. Dadurch wurden die Tore drei und vier begünstigt, die schulbuchmäßige Konter. Das Spiel der Gäste erschien unterm Strich einfach variabler. "Wir haben die Gegebenheiten gut verarbeitet und das Spiel gestaltet," lobte Hofmann.
Das Trainer-Fazit
MSV-Trainer Engin Vural: "Offensiv kann ich kaum etwas Negatives sagen. Wenn du gegen Dortmund zuhause zwei Tore erzielst, musst du Minimum Unentschieden spielen. Die Defensive war dafür aber heute zu schwach, weshalb die Niederlage auch vollkommen verdient ist."
BVB-Trainer Benjamin Hofmann: "Ich fand es gut, dass die Mannschaft im Spiel drin geblieben ist. Duisburg ist extrem heimstark und das hat man gesehen. Ich bin froh, dass wir das Spiel so angenommen und uns Chancen erarbeitet haben. Die drei Punkte sind absolut verdient. Da gibt es nichts dran zu rütteln."
Die kommenden Aufgaben
Für den MSV geht es am kommenden Samstag (11 Uhr, Stadion Niederrhein) im nächsten Derby gegen RWO. "Wir haben eine Woche, um uns auf dieses Spiel in Ruhe vorzubereiten. Natürlich geht es da nochmal darum, seinen Tabellenplatz positiv zu korrigieren und vielleicht RWO am Ende zu überholen," blickte Vural nach vorne.
Der BVB hat eine nicht minder brisante Aufgabe vor der Brust. Am nächsten Samstag (11 Uhr, Fußballpark Hohenbuschei) empfängt man den Vierten 1. FC Köln. "Wir haben ein schwieriges Restprogramm, das mit Köln beginnt. Sie haben schon im Hinspiel gegen uns sehr stark gespielt," mahnt Hofmann vor der nächsten Hürde.