Essen gegen den Rest der Liga – so oder so ähnlich könnte das Motto für die neue Saison in der A-Junioren-Niederrheinliga lauten, die Anfang September startet. Nachdem der FC Kray in der vergangenen Spielzeit alleine die Fahne der Stadt hochgehalten hat, bekommt er nun Gesellschaft von Bundesliga-Absteiger Rot-Weiss sowie von den beiden Aufsteigern ETB und ESG 99/06. Die Vorfreude ist bei allen Vereinen spürbar, aber die Zielsetzungen könnten unterschiedlicher kaum sein.
Unser Auftrag ist klar: Wir wollen zurück in die Bundesliga.
Damian Apfeld (Rot-Weiss Essen)
Rot-Weiss Essen
Der Abstieg aus der Bundesliga war schmerzhaft. Daran will sich an der Hafenstraße lieber niemand mehr erinnern, weshalb der U 19 des Traditionsklubs ein neuer Anstrich verpasst wurde. Damian Apfeld kehrt als Trainer zu RWE zurück, zudem rücken 15 Spieler aus der eigenen B-Jugend auf. „Unseren Auftrag für die neue Saison haben wir klar definiert: Wir wollen gerne zurück in die Bundesliga“, sagt Apfeld, der unter anderem im Wuppertaler SV oder auch dem Aufsteiger FSV Duisburg die größte Konkurrenz sieht. „Den Mega-Druck verspüren wir aber nicht. Wir wollen uns immer mehr steigern und uns gut entwickeln.“
Qualität scheint ausreichend vorhanden zu sein, problematisch könnte es aber im körperlichen Bereich werden. „Viele Jungs sind noch nicht so weit, deswegen müssen wir das erste halbe Jahr erst einmal überbrücken“, weiß der Trainer, der dennoch optimistisch ist. „Wir wollen gut starten. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bekommen, dann haben wir gute Chancen.“
FC Kray
Um ein Haar hätten die Krayer die Liga durch den oberen Ausgang verlassen. Doch nach einer überzeugenden und starken Saison ging das Entscheidungsspiel in Klosterhardt knapp verloren (0:1). Eine solch erfolgreiche Saison zu wiederholen, ist wünschenswert. Dennoch werden die Ziele diesmal etwas vorsichtiger gesteckt. „Es ist immer schwierig, sich Platzierungen als Ziel zu setzen. In erster Linie wollen wir die Jungs für die erste Mannschaft vorbereiten und natürlich auch gerne den Erfolg der letzten Saison einigermaßen wiederholen“, sagt Stefan Hohensee. Der neue Trainer ist von Rot-Weiß Oberhausen gekommen und freut sich nun auf die neue Aufgabe an der Buderusstraße.
Allerdings müssen die Krayer einige Abgänge ersetzen, unter anderem hat sich Torjäger Kevin Wieczorek (VfL Bochum U 19) verabschiedet. „Aber alle Jungs sind gut ausgebildet, da habe ich keine Bauchschmerzen“, sagt Hohensee.
Jetzt soll in der Vorbereitung die neuformierte Mannschaft zusammenwachsen, um zum Saisonstart an die vergangene Spielzeit anzuknüpfen. „Wir freuen uns auf schöne Derbys, große Spiele und auf eine – aus Essener Sicht – tolle Saison. Vielleicht ist es ein Ziel von uns, die beste Essener Mannschaft zu werden, aber da machen wir uns keinen Stress“, betont der Trainer.
ETB Schwarz-Weiß
„Der ETB gehört einfach in diese Liga“, meint Trainer Timo Kleer. Deshalb war die direkte Rückkehr ein absolutes Muss für die Schwarz-Weißen, bei denen jetzt die Vorfreude steigt. „Wir freuen uns alle, die Jungs sind sehr hungrig. Es sind viele gute Vereine dabei, was die Liga sehr ausgeglichen und spannend macht“, weiß Kleer. Trotz großer Konkurrenz hat sich der ETB als Aufsteiger ambitionierte Ziele gesteckt, will nach Möglichkeit zwischen Platz eins und sechs einlaufen. „RWE und den WSV sehe ich als Topfavoriten, dahinter wird es offen zugehen. Natürlich ist es schwer zu sagen, wo man am Ende der Saison stehen wird. Aber die Mannschaft hat von sich aus ambitionierte Ziele definiert, und wir wollen auch in der neuen Saison viele Gegner ärgern und hinter uns lassen“, erklärt der Trainer.
Das funktionierte in der vergangenen Saison nahezu optimal, seit September setzte es in einem Ligaspiel keine Niederlage mehr. „Wir haben gute Einzelspieler, die ihren Mann auf dem Platz stehen, auch als Team“, sagt Kleer.
ESG 99/06
Es war ein harter Weg mit einem glücklichen Ziel für den Verein von der Hubertusburg. Die A-Junioren der Essener SG kletterten erst am letzten Spieltag in der Leistungsklasse auf den Relegationsplatz und hielten somit den Traum vom Aufstieg doch noch am Leben. In der Qualifikation selbst setzte sich die ESG letztendlich souverän durch und darf nun in der Niederrheinliga ran. „Das war ein ganz hartes Stück Arbeit“, erinnert sich Trainer Nicolas Scholz, „aber nach zwei verpassten Aufstiegen des 2000er-Jahrgangs ist es für die Jungs ein Highlight, es endlich geschafft zu haben.“
Seiner Mannschaft attestiert Scholz einen starken Charakter, vor allem sei sie gut eingespielt. „Vom Talent her sehe ich uns eher im unteren Drittel der Liga. Aber wir können andere Dinge in die Waagschale legen.“ Mit denen soll es am Ende zum Klassenerhalt reichen, auch wenn das nicht einfach werden wird. „Wir wollen Spaß haben und schauen, was geht. Die direkte Qualifikation für eine weitere Saison ist das Ziel, aber leicht wird das nicht. Wir können eine gute Rolle spielen und uns teuer verkaufen. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal riesig, dass es bald losgeht“, so Scholz.