Selbst als Schiedsrichter Patrick Holz in der 53. Minute im Stadion Bruchbaum für den SV Lippstadt auf den Strafstoßpunkt zeigte und Lippstadts Armin Mehovic Schalke-Keeper Timon Weiner wenige Sekunden später verlud, mochte unter den 1074 anwesenden Zuschauern im Stadion am Bruchbaum keiner glauben, dass das zwischenzeitliche 1:3 einen Wendepunkt im Endspiel um den Westfalenpokal bedeutete. Verwundert rieben sich mehrere Lippstädter Anhänger ganze zwei Minuten später, als erneut Mehovic für die Westfalen das 2:3 besorgte, die Augen. Der krasse Außenseiter und Westfalenligist vom SV Lippstadt war kurz davor, dem großen Favoriten vom FC Schalke 04, trainiert von Norbert Elgert und mit Bestbesetzung angereist, in die Suppe zu spucken und nach dem 0:3-Pausenstand eine mögliche Sensation herbeizuführen.
Dass es am Ende nach vierminütiger Nachspielzeit beim 2:3 blieb und Königsblau somit wie erwartet die Oberhand behielt, tat der Stimmung unter den Verantwortlichen der Juniorenmannschaft des SV Lippstadt keinen Abbruch. Im Gegenteil: "Am Ende hat vielleicht die Kraft gefehlt. Ich glaube, wir können sehr stolz auf die Leistung sein. Wir haben sehr viel Werbung für unseren Verein und die Jugendarbeit gemacht. Von daher glaube ich, dass wir uns als Sieger fühlen können", beteuerte Lippstadts Trainer Axel Hildebrandt gegenüber RevierSport. Für seine Mannschaft fand Hildebrandt nur lobende Worte: "Gerade mit dem 0:3 zur Halbzeit noch so zurückzukommen und zusätzlich in dieser Phase der Saison, wo wir schon sehr viele Spiele in den Beinen haben, war das schon aller Ehren wert", betonte Hildebrandt.
Besondere Maßnahmen vor dem Spiel des Jahres gegen den Bundesligisten hatten die A-Junioren nicht ergriffen. So erklärte Hildebrandt weiter: "Wir haben das eigentlich nicht besonders eingeordnet. Für das Spiel musste ich die Jungs nicht motivieren, sondern eher ein bisschen auf den Boden holen. Wir wollten uns auf die Abläufe konzentrieren und nicht übermotiviert die Situationen lösen."
Während die A-Junioren des FC Schalke 04 sich nun in die Sommerpause verabschieden dürfen, stehen für die Elf von Axel Hildebrandt in der Westfalenliga noch zwei weitere Spiele an. "Wir müssen das wieder sehr ernst nehmen. Das letzte Spiel haben wir in zehn Tagen gegen den 1.FC Gievenbeck. Die Jungs sind jetzt aber erstmal müde. Ich muss sehen, dass ich sie bis Samstag wieder fit bekomme", schmunzelte der Trainer abschließend.