Viel wurde dieser Tage von Felix Passlack gesprochen und berichtet. Der Kapitän der U17-Nationalmannschaft, die zuletzt in Ungarn nach starken Leistungen Vize-Europameister wurde, ist auch bei seinem Verein Borussia Dortmund Spielführer und Leistungsträger. Nicht selten wird der hoch veranlagte Passlack bereits mit Mario Götze verglichen.
Einst Innenverteidiger, heute Stürmer
Dortmunds U17-Trainer Hannes Wolf hatte jedoch bereits vor dem heutigen Finale in der U17-Meisterschaft gegen den VfB Stuttgart den Fokus auf das gesamte Team gerückt: "Die Mannschaft besteht ja nicht nur aus Felix", stellte Wolf klar. Die 80 Finalminuten in Großaspach sollten den 34-Jährigen durchaus bestätigen. Zwar spielte Passlack nach allenfalls ordentlich erster Halbzeit eine starke zweite Hälfte und erzielte das zwischenzeitliche 3:0 für den BVB, doch ein anderer Nachwuchsakteur spielte sich diesmal noch mehr in den bundesweiten Fokus: Janni Serra.
Der 17-jährige Mittelstürmer musste 48 Minuten auf der Bank schmoren und das, obwohl er den BVB mit 18 Saisontoren entscheidend mit in dieses Finale gebracht hatte. "Ich war allerdings nach der Europameisterschaft ziemlich müde und schon im DM-Halbfinale gegen Leipzig nicht richtig fit. Das Ganze war mit dem Trainer abgesprochen", klärte Serra später aber im Gespräch mit dfb-tv auf. Der 1,93-Meter-Mann, der vor einem Jahr noch als Innenverteidiger (!) in der Landesliga spielte, hat in den letzten Monaten einen enormen Leistungsschub durchlaufen und krönte seine starke Saison im entscheidenden Spiel.
Diesmal der perfekte Joker
Besonders sein Treffer zum 2:0 gegen Stuttgart, als Serra einen langen Ball von Passlack perfekt annahm, Torhüter Philipp Köhn umkurvte und locker einnetzte, war ein Treffer aus der ganz oberen Schublade. Das zweite Tor des Jokers zum 4:0 bedeutete nicht mehr viel, unterstrich aber Serras Wert für die Mannschaft und seinen Verein. "Wir wollten Janni bringen, wenn das Spiel in die entscheidende Phase geht. Das haben wir gemacht und das hat er dann auch gut umgesetzt", lobte Wolf nach dem Titelgewinn. Beide werden sich auch ab dem Sommer wiedersehen, wenn Wolf die vereinseigene U19 übernimmt und Serra erneut als Spieler im Kader begrüßen kann. Dann darf der ehrgeizige 34-Jährige das Dortmunder Juwel weiter schleifen.