Denn die Oberhausener brauchten dringend einen Sieg, um noch an den Klassenerhalt denken zu dürfen, während die Essener sich von den Abstiegsrängen absetzen konnten. Das bessere Ende hatte das Spiel für RWE.
Über 90 Minuten hinweg waren die Gastgeber das klar überlegene Team und schossen durch Konstantinos Koukladas (20.), Sinan Özkara (30.) und Bilal Abdallah (63.) einen 3:0-Sieg heraus, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Dafür wurden die Essener nach dem Spiel beim Gang in die Kabine von den Zuschauern mit Applaus bedacht.
RWE spielt "in einer anderen Liga"
„Das war ein Klassenunterschied“, musste RWO-Coach Mike Tullberg nach dem Abpfiff anerkennend feststellen. Nicht nur was die Physis angeht spielten die Gegner seiner Meinung nach „in einer anderen Liga.“ Überhaupt könne er sich nicht so recht erklären, warum RWE in den Abstiegskampf geraten ist. Angesichts von nun neun Punkten Rückstand auf die Essener bei drei ausstehenden Partien steht der Abstieg von Tullbergs Mannschaft praktisch fest. „Wir werden in den letzten Spielen schon ein paar Jungjahrgänge zum Einsatz kommen lassen“, verrät der Coach, dass der Fokus ab jetzt auf dem Neuaufbau der Mannschaft für die kommende Saison in der tieferen Spielklasse liegt.
Auf Essener Seite darf hingegen nur kurz durchgeatmet werden. Obwohl RWE-Coach Jürgen Lucas sein Team für eine „fokussierte Leistung“ und für sein „starkes Umschaltspiel“ lobte, schickte er gleich eine Warnung hinterher: „Wir sind noch nicht über der Ziellinie!“ Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, nächste Woche geht es zum Wuppertaler SV.
Die Leistung vom Sonntag dürfte für Essen als Mutmacher fungieren. Bedenkt man noch, dass die Lucas-Elf derzeit ein ziemliches Verletzungspech plagt – im Abschlusstraining verletzte sich Kapitän Orhan Dombayci, direkt vor dem Spiel Keeper Azmir Alisic – ist der Auftritt noch höher zu bewerten. Die Ziellinie mag zwar noch nicht überschritten sein, doch sie ist für RWE bereits in Sichtweite.