Ansonsten könnten die Sektkorken frühestens in dreieinhalb Wochen knallen, die Nationalmannschafts-Pause macht's möglich. Aber Feier-Orgien wird es unter Hörster ohnehin nicht geben, wie der Linien-Chef feststellt: "Wir sind doch nicht im Lizenzspieler-Bereich."
In der Tat, schließlich lockt weit mehr als die UEFA-Cup-Teilnahme. Dass mit der Meister-Chance auch die Anspannung seiner Schützlinge steigen könnte, glaubt der Coach indes nicht: "Ich weiß nicht, warum jemand verkrampfen sollte. Wir haben Gladbach, Erkenschwick und Dortmund vor der Brust, da sollte ein Dreier doch wohl drin sein."
So ganz auf die leichte Schulter nimmt der Verein das Titel-Rennen freilich nicht, schließlich wurden die Regionalliga-Kräfte Kim Falkenberg und Stefan Reinartz nicht umsonst in den Kader fürs Gladbach-Match berufen. Und auch Hörster hat durchaus Respekt vor dem heutigen Gegner: "Die haben zuletzt auf Schalke gepunktet, das spricht für sie." Gegen die Truppe von Uli Sude spricht allerdings, dass Bayer in Top-Besetzung antritt. Bis auf Stürmer Richard Sukuta-Pasu, der mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Belgien weilt, sind alle Mann an Bord.
Dementsprechend optimistisch könnte Hörster sein, wenn ihm die Meisterschaft nicht so egal wäre. Der Ex-Profi hat in seinen letzten Wochen an der Seitenlinie ohnehin anderes im Sinn – seine Zukunft ist noch nicht endgültig geklärt. Die vorgesehene Tätigkeit im Leverkusener Scouting-Bereich ist noch immer nicht schriftlich fixiert, auch wenn Bayer bereits Vollzug meldete. Hörster: "Es gibt eine mündliche Vereinbarung. Aber ehe alles fix gemacht werden kann, muss noch der Gesellschafter-Ausschuss zustimmen."