Die Mannschaft überwintert auf dem letzten Tabellenplatz und kann für exakt zwei Monate dieses negative Bild nicht verändern.
Das ist hart und dementsprechend heiß ist die Truppe auf den Start der Restrunde (9. Februar) beim Bonner SC, wo sie endlich zeigen kann, dass sie den Ernst der Lage verstanden hat. Denn in den zurückliegenden 14 Spielen war das große Problem, dass alle nach dem Klassenerhalt 2012/13 dachten, die aktuelle Saison würde ein Selbstläufer werden. „Wir haben viele Altjahrgänge in der Mannschaft“, erklärt Gotsche: „Die waren sich ihrer Sache bisher zu sicher. Wir sind mit einer gewissen Zufriedenheit in die Saison gegangen, weil wir dachten, wir können das ja.“
Einen Vorwurf will der Trainer seinen Jungs allerdings nicht machen. Die Schwankungen kann er mit ihrer Jugendlichkeit ganz leicht erklären. „Wenn etwas super läuft, dann bist du mit 18, 19 Jahren sofort euphorisch“, weiß er und erinnert sich an seine Adoleszenz: „Als ich damals Abitur gemacht habe, dachte ich, ich bin der König des Reviers. Dabei war es nur ein Etappenziel und ich habe durchaus noch die eine oder andere Ohrlasche gekriegt, weil ich absolut unerfahren war.“
Ähnlich verhält es sich mit seinen Spielern. Sie haben es geschafft, in der A-Junioren-Bundesliga zu spielen. „Es gibt gut 1.000 Jungs in Deutschland, denen das zuteil wird. Das führt doch zwangsläufig dazu, dass einige Wenige die Bodenhaftung verlieren. Aber wir haben sie wieder geerdet.“ Inzwischen ist hoffentlich auch der letzte Ersatzspieler wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zumal ein Blick auf die Tabelle ganz schnell verrät, dass es absolut nichts schönzureden gibt. Letzter Platz, die wenigsten Tore geschossen, die wenigsten Siege eingefahren, die zweitmeisten Gegentreffer kassiert. Die Zahlen sprechen für sich.
Die Winterpause hat der Trainer genutzt, um jedem einzelnen die Misere noch einmal vor Augen zu führen. „Der Abstieg wäre ein Desaster“, weiß Gotsche, der seit vielen Jahren im Geschäft ist. „Egal welchen Verein es trifft, wenn du dich aus der Junioren-Bundesliga verabschiedest, dann bist du im Jugendfußball erst einmal abgemeldet. Deshalb müssen wir jetzt auch für den Verein kämpfen.“
Nach vorne gucken
Seine Botschaft scheint angekommen zu sein. Zumindest haben die bisherigen Testspiele Gotsche den Eindruck vermittelt, dass das Selbstvertrauen bei seinen Spielern zurückgekehrt ist. Jetzt heißt es nur noch nach vorne zu schauen. „Abgerechnet wird am letzten Spieltag“, weist Gotsche drauf hin und ist gerne bereit, fünf Euro ins Phrasenschwein zu werfen. Etwas anderes zählt für den RWO-Nachwuchs nicht. „Wir müssen die positive Stimmung aus der Vorrunde jetzt unbedingt in die Meisterschaft transferieren“, gibt der Trainer vor. „Dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.“