Scheich Al-Fahim und eine Gruppe internationaler Investoren wollen jedenfalls bei einer möglichen Übernahme des Michael-Ballack-Klubs mitbieten. Eine entsprechende Offerte sei in Vorbereitung, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Es ist der neue Trend. Die Scheichs drängen aus der Wüste in den Fußball - allen voran Al-Fahim. Zwar ist der Krösus aus dem Emirat Abu Dhabi, mit vollem Namen Dr. Sulaiman Abul Kareem Mohammad Al-Fahim, schon Besitzer des Premier-League-Klubs Manchester City.
Doch mit Spekulationen um eine Übernahme von Chelsea um Nationalmannschaftskapitän Ballack hat Al-Fahim für neuen Wirbel gesorgt. Leisten könnte sich der märchenhaft reiche Scheich der Herrscherfamilie Al Nayhan einen weiteren Deal allemal. Während das Vermögen von Chelsea-Eigner Abramowitsch im Zuge der Finanzkrise von knapp 17 Milliarden Euro auf 2,3 Milliarden Euro geschrumpft sein soll, wird das Eigentum von Al-Fahim auf über 15 Milliarden Euro taxiert. "Ich bin wie ein Bulldozer", wurde der Familienvater von drei Kindern zitiert: "Wenn Autos im Weg stehen, muss ich diese Autos zermalmen und weiterrollen. Ich kann nicht anhalten. Wenn ich eine Idee habe, muss ich die Idee umsetzen."
Wenn es um Geschäfte geht, lässt sich Al-Fahim nicht aufhalten. Mit 14 Jahren handelte er unter dem Namen seiner Mutter an der Börse. Als seine Eltern und sein jüngerer Bruder vor zehn Jahren bei einem Verkehrsunfall starben, zog es ihn in die USA, wo er den Doktortitel im Immobilien-Geschäft machte. Nach seiner Hochzeit 2003 kehrte Al-Fahim in die Vereinigten Arabischen Emirate zurück und tauchte dort schon bald in der Liste der mächtigsten Araber auf. Er gewann den Visionary Award im Nahen Osten. Mit "The Hydra Executives" hat Al-Fahim eine eigene TV-Show. Ablichten lässt er sich gerne neben Film-Stars wie Leonardo di Caprio - oder eben teueren Fußballern.
Al-Fahim gilt auch als Gegenspieler zum benachbarten Emirat Dubai. Die beiden Golfstaaten konkurrieren seit Jahren ums Prestige. Erfolge in der englischen Premiere League sind dabei hilfreich. Der FC Arsenal hat sich auch mit Hilfe des Namenssponsors (Emirates) das neue Stadion bauen lassen. Beim FC Liverpool wurde im Vorjahr der Verkauf an die Investmentfirma Dubai International Capital (DIC) um Scheich Mohamed bin Rashid al Maktoum diskutiert.
DIC besitzt das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud, das Londoner Riesenrad an der Themse, Maktoums Godolphin-Reitstall dominiert den Pferdesport. Zurück zu Al-Fahim. Bei Manchester City hält er für 260 Millionen Euro 90 Prozent der Klub-Anteile. Auch wenn zuletzt der Transfer des ehemaligen Weltfußballers Kaka vom AC Mailand platzte - die Branche muss mit weiteren Investitionen rechnen.