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WM in Südafrika: 500 Tage bis zum Start
Kap voll guter Hoffnung

WM in Südafrika: 500 Tage bis zum Start
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Am Montag feiert sich Südafrika schon mal selbst. Exakt 500 Tage vor Beginn der ersten Fußball-WM auf dem schwarzen Kontinent (11. Juni 2010) treffen sich die Bürgermeister der neun Ausrichterstädte in Bloemfontein und enthüllen in einer feierlichen Zeremonie die offiziellen WM-Poster.

Sorgen über die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise, Sicherheitsprobleme, den schleppenden Fortgang der Baumaßnahmen oder Streiks gehen im allgemeinen Jubel unter. Der Hauptgrund für die Hochstimmung am Kap dürfte sein, dass der Weltverband FIFA wohl endgültig seinen Notfallplan für die Übergabe des Turniers an einen anderen Ausrichter in der Schublade vergraben hat. "Jetzt ist Afrika an der Reihe. Ich freue mich sehr darüber, dass in 500 Tagen der Anpfiff zur Weltmeisterschaft in Südafrika ertönt. Das wird ein historischer Augenblick", sagt FIFA-Präsident Joseph S. Blatter in einem Interview auf der verbandseigenen Website. Doch Blatters Worte lassen auch vermuten, dass der Optimismus zur Schau getragen ist und der mächtigste Mann im Welt-Fußball sich bereits mit einer nach europäischen Maßstäben abenteuerlich organisierten WM abgefunden hat. "Wir müssen darauf vertrauen, dass die Afrikaner in der Lage sind, den Wettbewerb zu organisieren. Dieses Vertrauen wird ihr Selbstbewusstsein stärken. Wenn sie genug Selbstvertrauen haben, werden sie in Zukunft besser sein, nicht nur als Fußballer, sondern auch als Organisatoren", sagte der Schweizer. Die Herausforderung für Südafrika, so Blatter, sei die Ausrichtung der WM an sich - und zwar auf dem höchstmöglichen Niveau. "Sie werden es schaffen, insbesondere angesichts all der Maßnahmen, die im Hinblick auf Bauausführungen, technische und logistische Infrastruktur, Transport und Verkehr, Hospitality, Unterbringung usw. getroffen wurden", sagte Blatter. Sein Zusatz wirkt so, als wolle Blatter sich selbst beruhigen: "Dieses Land ist nämlich organisiert!" Den Südafrika-Kritikern begegnet Blatter ebenso wie der weltweiten Finanzkrise in Basta-Manier. "Nein, die Krise wird keine Auswirkungen haben, weil die Weltmeisterschaft stattfinden wird", sagte der 72-Jährige. Die Budgets seien aufgestellt, genehmigt und ratifiziert worden: "Es kann natürlich sein, dass wir nicht dieselbe Rendite haben werden, wie bei der letzten WM im Jahre 2006, aber damals sah die Welt noch anders aus."

Hat die Notfallpläne in die Schublade gelegt: FIFA-Präsident Joseph Blatter (Foto: firo).

Ohnehin sei es der FIFA nicht wichtig, "mit Afrika Geld zu machen". Es käme darauf an, dass die Afrikaner Freude daran haben, ihre eigene WM zu organisieren. "Für die FIFA ist das kein Geschäft - es geht einzig um das Fußballspiel." Touristenverbände am Kap warnen unterdessen vor den Folgen der Finanzkrise. Statt mit den ursprünglich erwarteten 900.000 ausländischen Fußball-Fans, die während der WM ins Land kommen sollen, rechnen Experten mittlerweile mit weniger als der Hälfte. Die geschätzten, unmittelbaren Kosten des Events haben sich auf umgerechnet etwa eine Milliarde Euro vervierfacht, vor allem, weil die Baumaßnahmen an den Stadien teurer sind als geplant. Wegen Verzögerungen beim Bau musste im Hinblick auf die WM-Generalprobe, den Confed-Cup vom 11. bis zum 28. Juni dieses Jahre, schon umdisponiert werden. Der Stadion-Neubau in Port Elizabeth wird bis zum kommenden Juni nicht abgeschlossen sein, nur vier beinahe oder schon fertige WM-Stadien stehen deshalb zur Verfügung: Das Loftus Versfeld in Tshwane/Pretoria, das Mangaung Stadium in Mangaung/Bloemfontein, das Royal Bokafeng Stadium in Rustenburg und der Ellis Park in Johannesburg, wo zudem 2010 in "Soccer City" das Hauptstadion der WM stehen wird. Hoffnung macht das jüngste Urteil von Horst R. Schmidt, Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Südafrika-Beauftragten der FIFA, der als kühler Rechner und erfahrener WM-Organisator bekannt ist: "Es gibt momentan keinen Risikobereich. Ich kann hier vor Ort den kontinuierlichen Fortgang der Bauarbeiten bestätigen. Der Bau der Stadien nimmt einen guten Lauf, es ist alles unter Kontrolle."

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