Löw will seinen Nationalspielern nach dem Ärger mit Kapitän Michael Ballack und Torsten Frings sowie dem Rauswurf von Kevin Kuranyi aber zunächst noch einmal die Spielregeln für den Umgang miteinander und in der Öffentlichkeit deutlich machen. "Es ist mir wichtig, diese Thematik anzusprechen und dabei auch gewisse Dinge auf dem Weg zur WM 2010 vorzugeben", sagte der Bundestrainer. Deshalb zieht Löw auch in Erwägung, einen größeren Spielerkreis nach Berlin einzuladen: "In Absprache mit den Vereinen, will ich versuchen, auch die Spieler nach Berlin zu holen, die wegen Verletzung gegen England nicht spielen können." Dies könnte vor allem Ballack betreffen, der nach der Operation an beiden Füßen möglicherweise noch nicht einsatzfähig ist. Das Aufgebot wird am Donnerstag benannt.
Auf der Agenda vor dem England-Spiel stehen auch die Prämien-Verhandlungen. DFB-Präsident Theo Zwanziger wird deshalb schon am kommenden Montagabend nach Berlin reisen, um im Beisein von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff zusammen mit DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach die Gespräche mit dem Spielerrat (Ballack, Frings, Miroslav Klose, Philipp Lahm, Per Mertesacker, Bastian Schweinsteiger) zu führen. Schon zuletzt hatte Zwanziger eine leichte Anhebung der Prämien in Aussicht gestellt. Für die erfolgreiche Qualifikation zur EM 2008 hatte es für pro Einsatz im Kader für jeden Spieler 12.500 Euro gegeben. Maximal 150.000 Euro waren so möglich. Für den EM-Titel 2008 wären 250.000 Euro fällig gewesen. Für Platz zwei hatte jeder Spieler 150.000 Euro erhalten. Bei der WM 2006 hatte der DFB für den Titel die Rekordprämie in Höhe von 300.000 Euro ausgelobt.
Insgesamt bestreitet der Vize-Europameister auf dem Weg nach Südafrika zehn Qualifikationsspiele. Sollte die deutsche Mannschaft, die nach vier Spielen die Tabelle der Gruppe 4 anführt, in der Qualifikation scheitern, würde die Mannschaft leer ausgehen.
Zwanziger erwartet keine schwierigen Verhandlungen. "Da unser Verhältnis zur Mannschaft absolut intakt ist, glaube ich, dass wir uns wie in der Vergangenheit schnell einig werden", sagte der DFB-Präsident.