Direkt nach dem Gespräch flog der Nationalmannschafts-Kapitän, der sich mit Genehmigung seines Klubs FC Chelsea in Deutschland aufhielt, nach London zurück. Löw hatte Ballack nach Deutschland zitiert, nachdem dieser den Bundestrainer in einem Interview scharf angegriffen und sich damit den Zorn des obersten DFB-Trainers zugezogen hatte.

Löw und Ballack trafen sich am Donnertag zum Vier-Augen-Gespräch (Foto: firo).
Löw hatte nach Ballacks verbalem Angriff zunächst erklärt, dass er sich von keinem Spieler in die Mannschaftsaufstellung reinreden lassen werde. Der England-Legionär hatte am vergangenen Samstag bereits eingeräumt, dass er über das Ziel hinausgeschossen sei und in einer Presseerklärung mitgeteilt: "Ich habe zwar vorher geahnt, dass ich für meinen Gang an die Öffentlichkeit Kritik bekommen werde, dass es allerdings dieses Ausmaß annehmen würde, hätte ich nicht erwartet. Und somit muss ich leider feststellen, dass es ein Fehler war, diesen Weg zu wählen."
Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte der Mittelfeldspieler eine Entschuldigung beim Bundestrainer angekündigt und versichert, dass er Löw "persönlich als Mensch und Trainer sehr" schätze. Löw hatte die Stellungnahme Ballacks, der im August 2004 unter dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann anstelle von Oliver Kahn zum neuen Kapitän bestimmt worden war, registriert, seine endgültige Entscheidung aber von dem persönlichen Gespräch abhängig gemacht.