Fast ein Dutzend Trainer hat der FC Schalke 04 in den letzten fünf Jahren verschlissen. Seit Anfang Oktober leitet der Niederländer Kees van Wonderen die Geschicke auf Schalke. Mit einem Remis und drei Niederlagen aus den ersten vier Pflichtspielen ist der Start des 55-Jährigen allerdings missglückt.
Dafür sorgt ein ehemaliger Coach des Revier-Klubs aktuell für Furore: Die Rede ist von Thomas Reis. Mit dem türkischen Erstligisten Samsunspor steht Reis, der von 2022 bis 2023 bei S04 arbeitete und dann kontrovers entlassen wurde, auf dem zweiten Tabellenplatz der Süper Lig.
Am Montagabend besiegte seine Mannschaft den Gegner Antalyaspor verdient mit 2:0. Zwar hatte der Gast aus der türkischen Millionenstadt mehr Spielanteile, aber Samsunspor war offensiv deutlich gefährlicher und gab nahezu doppelt so viele Torschüsse ab (16 zu 10).
Fast mit dem Halbzeitpfiff brachte Carlo Holse (45.) die Hausherren in Führung, nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte der frühere Wolfsburger Landry Dimata auf 2:0 (48.). Es war zeitgleich auch der Endstand. Durch dieses Ergebnis eroberte Samsunspor den zweiten Tabellenplatz von Fenerbahçe Istanbul (haben ein Spiel weniger) zurück.
Beste Saison der Vereinsgeschichte ist möglich
Nach elf Partien hat der türkische Erstligist bereits starke 25 Punkte auf dem Konto und ist auf einem guten Weg, die beste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. 1986 und 1987 wurde Samsunspor jeweils Tabellendritter. Besser konnte der Klub, der erst seit 2023 wieder in der Süper Lig spielt und 2018 sogar in die 3. Liga abrutschte, noch nie abschneiden.
Am kommenden Spieltag (10. November, 14 Uhr) hat die Reis-Elf sogar die Chance, mit dem Spitzenreiter gleichzuziehen: Dann steht das Top-Spiel beim Tabellenführer Galatasaray Istanbul auf dem Programm. Bei einem Sieg wären der türkische Top-Klub und Samsunspor plötzlich punktgleich. Gelingt Thomas Reis mit seinem Team tatsächlich die Sensation? Klar ist: Bereits jetzt hat der letztjährige Abstiegskandidat alle Erwartungen übertroffen.