Trotz seiner Verletzung reiste Ballack am Dienstagmittag in die Sportschule Oberhaching, den Treffpunkt der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Ballack wird zwar am kommenden Samstag zum Auftakt der WM-Qualifikation in Liechtenstein (20.45 Uhr/live in der ARD) fehlen und voraussichtlich auch vier Tage später in Finnland (19.35 Uhr/live im ZDF) nicht zum Einsatz kommen, wollte sich aber von seinem Vertrauens- und Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt noch einmal intensiv untersuchen lassen. Zudem stand für den Mittelfeldspieler vom FC Chelsea, der offenbar noch vor der Abreise des Nationalteams nach Liechtenstein zu seinem Klub zurückkehren wird, noch das klärende Gespräch mit Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff auf dem Programm. Nach dem Streit zwischen Ballack und Bierhoff im Anschluss an das verlorene EM-Finale gegen Spanien in Wien am 29. Juni (0:1) sollen sich die beiden Streithähne nun wieder die Hände reichen.
Jogi Löw (links) bezeichnete Michael Ballacks Wortwahl gegenüber Oliver Bierhoff (rechts) als "nicht so ganz geschickt". (RS-Foto: firo)
"Das Gespräch zwischen Michael Ballack und Oliver Bierhoff war schon lange für August oder September geplant. Doch das ist eine interne Geschichte und jetzt zweitrangig. Wichtig ist, dass Michael schnell wieder gesund wird", sagte Löw. Der Bundestrainer hatte zuletzt Ballacks Wortwahl bei der Diskussion im Wiener Ernst-Happel-Stadion als "nicht so ganz geschickt" bezeichnet. Erleichtert zeigte sich Löw darüber, dass Angreifer Miroslav Klose beim 4:1-Erfolg von Rekordmeister Bayern München gegen Hertha BSC Berlin am Sonntag seinen ersten Treffer seit Monaten markierte. "Ich habe mich sehr für Miroslav Klose gefreut, absolut. Man kann ja mit dem Spieler mitfühlen - wenn er sich die Chancen herausarbeitet und kein Treffer dabei herauskommt. Dieses Tor ist jetzt Gold wert für ihn", meinte Löw. Unterdessen hat sich die Ausgangslage von Timo Hildebrand mit Blick auf eine Rückkehr in die DFB-Auswahl nach seiner Degradierung beim FC Valencia und der geplatzten Rückkehr in die Bundesliga erheblich verschlechtert. "Es ist sicher schwer für ihn, da der Trainer dort ja seine Entscheidung klar getroffen zu haben scheint. Das macht die Situation in der Nationalmannschaft nicht gerade leichter für ihn", sagte Löw der Bild-Zeitung.