"Dass ich hinter jemandem draußen sitze, der mit 30 Jahren anfängt zu spielen, finde ich nicht so lustig. Ich bin sehr wütend", sagte der 38-Jährige, der das Viertelfinal-Aus seines Klubs in der Champions League am Dienstag als "persönliche Tragödie" bezeichnete.
Lehmann geht nicht davon aus, dass er vor der EM in Österreich und der Schweiz (7. bis 29. Juni) bei seinem Verein noch einmal zum Einsatz kommt. "Was soll ich noch hoffen? Wenn ich nicht spiele, obwohl der andere Torwart nicht gerade glücklich spielt, wird es schwierig", meinte Lehmann, der bei den kontinentalen Titelkämpfen eine Trotzreaktion zeigen will: "Ich habe ja die EURO vor Augen. Und Wut ist ja keine so schlechte Motivation."
Als Grund für seine Wut nannte der Torwart das Verhalten von Wenger, der ihm in der laufenden Saison keine faire Chance gegeben habe. "Wenn der Trainer mir das vor der Saison gesagt hätte, hätte ich entscheiden können, ob ich auf der Bank sitzen möchte", erklärte Lehmann hinsichtlich seiner verpassten Chance auf einen Vereinswechsel. Der frühere Torwart der Bundesligisten Schalke 04 und Borussia Dortmund hat allerdings einen Klubwechsel nach der EM noch nicht zu den Akten gelegt. Die Europameisterschaft ist für Lehmann nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit dem Karriere-Ende: "Wenn ich noch einmal Champions League spielen kann, überlege ich es mir noch einmal."