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Bierhoff warnt: "Wir müssen tierisch aufpassen"
"Es plätschert im Moment alles ein bisschen dahin"

Bierhoff warnt: "Wir müssen tierisch aufpassen"
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Oliver Bierhoff sieht die DFB-Auswahl derzeit noch weit von einem Erfolg bei der Europameisterschaft entfernt. Vier Monate vor Beginn der Endrunde in Österreich und der Schweiz (7. bis 29. Juni) und zwei Tage vor dem Länderspiel-Auftakt des Jahres in Österreich hat der Teammanager deshalb Alarm geschlagen und einen deutlichen Appell an die EM-Kandidaten gerichtet.

"Es plätschert im Moment alles ein bisschen dahin. Wir müssen tierisch aufpassen, wach werden und vollkommen Gas geben. Ich hoffe, dass alle dieses Warnsignal verstanden und die EM schon jetzt voll im Kopf haben. Es wäre der größte Fehler, wenn wir meinen, entspannt in das Turnier gehen zu können", sagte Bierhoff am Montag in Frankfurt/Main, wo sich die DFB-Auswahl auf das Duell gegen die Österreicher am Mittwoch (20.35 Uhr/live in der ARD) in Wien vorbereitet.

Bierhoff ist nicht nur wegen der momentanen Verletztenmisere beim WM-Dritten "nachdenklich". Der frühere Torjäger vermisst vor allem die "volle Konzentration" auf die EURO, "bei der die Vorrunde schwerer als bei der WM ist und wir fünf Tage weniger Zeit in der Vorbereitung haben". Aber wenn er in letzter Zeit die diversen Interviews lese, "ist die EM noch weit weg. Wir müssen uns aufrappeln, das gilt aber nicht nur für die Spieler. Die Vorbereitung beginnt schon jetzt", betonte Bierhoff.

Nachdenklich: Oliver Bierhoff. (Foto: firo)

Sorge bereitet dem Nationalmannschaftsmanager zudem die Tatsache, "dass wir viele verletzte Spieler haben und einige Spieler, die nach Verletzungen erst wieder Tritt fassen müssen. Die Trainer können die Mannschaft nicht in Ruhe vorbereiten." In den nächsten Wochen bis zur EM kündigte der 39-Jährige deshalb "wöchentlichen Kontakt zu den Spielern und engen Kontakt zu den Vereinstrainern" an. "Wir müssen ganz nah dran sein." Die Spieler müssten das Gefühl haben, "dass wir 24 Stunden ein Paket schnüren, damit sie sich optimal vorbereiten können". Dabei sei aber auch Eigeninitiative gefragt.

Wenigstens herrscht in Sachen Prämien bereits Klarheit. Am Sonntagabend einigte sich der Mannschaftsrat mit Kapitän Michael Ballack, Jens Lehmann, Bernd Schneider und Miroslav Klose mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach "recht schnell und ohne Probleme" (Bierhoff) auf eine Regelung. 250.000 Euro gibt es pro Spieler für den Titel. Für einen Triumph bei der WM 2006 hätte es 300.000 gegeben.

"Die WM im eigenen Land hatte einen anderen Stellenwert", erklärte Bierhoff die Kürzung. Aber ansonsten habe man sich durchaus an der Weltmeisterschaft 2006 orientiert, "mit der Begründung, dass ein EM-Turnier fast noch schwerer ist". Bei einem Aus in der Vorrunde, wie bei den EM-Endrunden 2000 und 2004 geschehen, würden die DFB-Stars leer ausgehen. 50.000 Euro werden für den Einzug ins Viertelfinale gezahlt, 100.000 gibt es für das Halbfinale, 150.000 für das Erreichen des Finales.

Doch die EM-Prämien interessierten Joachim Löw am Montag allenfalls am Rande. Der Bundestrainer kämpfte indes unvermindert gegen die aktuellen Probleme an. Vor allem die Personalsituation ist weiter angespannt, nachdem in Christoph Metzelder, Torsten Frings, Arne Friedrich, Marcell Jansen, Clemens Fritz, Christian Pander, Oliver Neuville und Serdar Tasci vor allem in der Defensive etliche Spieler ausfallen.

Dass sich am Montagvormittag in Frankfurt/Main nur zehn Spieler aus dem nach der Absage von Neuville auf 19 Spieler geschrumpften Kader zum Training einfanden, passte ins Bild. Acht Nationalspieler, die am Sonntagabend in ihren Vereinen noch im Einsatz waren, absolvierten im Hotel ein Regenerations-Programm. Zudem fehlte Ballack wegen leichter Muskelprobleme an der Wade.

"Wir wollten nichts riskieren. Er kann am Mittwoch spielen", gab Bierhoff aber Entwarnung. Ballack war am Sonntag bereits mit einer Platzwunde am Kopf zum Treffpunkt der DFB-Auswahl angereist. Die hatte er sich am Samstag im Premier-League-Spiel gegen Portsmouth (1:1) zugezogen.

Löw, dessen Team am Montagnachmittag zu Werbeaufnahmen für Generalsponsor Mercedes-Benz zur Verfügung stehen musste, bleibt am Dienstag nur noch das Abschlusstraining im Wiener Ernst-Happel-Stadion, um das DFB-Team auf das Spiel gegen den EM-Gruppengegner vorzubereiten. "Ohne Trainingsrhythmus und Trainingsinhalte in ein Spiel gehen zu müssen, ist schon bedauerlich", sagte der Bundestrainer, für den ein Erfolg aber trotz aller Sorgen Pflicht ist: "Wir wollen mit einem Sieg ins EM-Jahr starten, damit wir weiter Ruhe haben."

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