WM-Teilnehmer Huth macht sich nach seinem gelungenen Comeback bei Abstiegskandidat Middlesbrough, wo er nach achtmonatiger Verletzungspause die letzten vier Spiele in Folge in der Startelf stand, sogar Hoffnungen auf eine Einladung für die Länderspiele gegen die EM-Gastgeber Österreich (6. Februar) und Schweiz (26. März).
"Ich hatte immer die Sorge, dass mir die Zeit davonläuft. Da schaut man auf den Kalender, rechnet, wie viele Länderspiele bleiben noch. Nach jedem Rückschlag wurde es weniger. Jetzt sind die Testspiele gegen Österreich und im März gegen die Schweiz meine letzte Hoffnung", sagte Huth, der allerdings derzeit eigenen Angaben zufolge "keinen Kontakt" zu Bundestrainer Joachim Löw hat. Dass Huth bei Löw etwas in Vergessenheit geraten ist, wundert nicht. Seit seinem letzten Länderspiel für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sind aufgrund einer Sprunggelenksoperation und einer Stressfraktur bereits gut eineinhalb Jahre vergangen. Das 17. und bislang letzte Länderspiel absolvierte der stets umstrittene, von den Fans aber gehuldigte Huth in Berlin beim 3:0 im letzten Gruppenspiel der WM 2006 gegen Ecuador.
Dass die Partie gegen Ecuador sein einziges WM-Spiel blieb, frustrierte Huth derart, dass er sich nicht einmal den WM-Film "Deutschland - ein Sommermärchen" anschaute. "Für mich persönlich war die WM enttäuschend. Denn ich hatte mir so viel vorgenommen, aber diese Ziele verfehlt", sagte Huth, der während seiner langwierigen Verletzungspause sogar an das Karrierende dachte: "Solche Gedanken gab es, weil es nicht vorwärts ging. Da waren immer wieder die gleichen Schmerzen im gleichen Fuß und da war wochenlang die Ungewissheit, was wirklich los war. Diese Phase war niederschmetternd, da habe ich mich schon gefragt, ob das noch einmal alles wird."