200 italienische Fußball-Profis bzw. -Trainer werden derzeit von der römischen Steuerfahndung überprüft. Am Freitag gab es eine Razzia mit Durchsuchungen von Büros eines Managersyndikats, das für die betreffenden Kicker und Coaches zuständig ist. Dabei wurden die Verträge von mehreren Spielern beschlagnahmt.
Geführt wird das durchsuchte Unternehmen von Alessandro Moggi, Sohn des einflussreichen Sportdirektors von Juventus Turin, Luciano Moggi, und von Chiara Geronzi, Tochter des Präsidenten der römischen Bank Capitalia, Cesare Geronzi.
Sohn des ehemaligen Perugia-Präsidenten Gaucci wird belastet
Belastet wurde Alessandro Moggi vom ehemaligen Präsidenten des Fußball-Klubs AC Perugia, Luciano Gaucci. "Alessandro und Luciano Moggi zwingen den italienischen Klubs Fußballer und Verträge auf. Wenn man auf dem Markt bleiben will, muss man sie verdienen lassen und enorme Spielergehälter akzeptieren", hatte Gaucci kürzlich erklärt. Daraufhin hatte die römische Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Die Moggis bestreiten die Vorwürfe energisch.
Alessandro und Riccardo, die Söhne von Luciano Gaucci, wurden vor einem Monat im Zuge der Untersuchungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten beim ehemaligen Serie-A-Klub festgenommen. Der Vater der Brüder lebt in der Dominikanischen Republik und steht der Polizei damit für Vernehmungen nicht zur Verfügung.
Perugia hatte wegen Überschuldung im vergangenen Jahr keine Lizenz für die 2. Liga bekommen und spielt derzeit in der Serie C-1. Die Ermittler deckten inzwischen einen betrügerischen Konkurs mit einer Schadensumme von 100 Millionen Euro auf.