Der Kapitän geht von Bord: Die Anzeichen verdichten sich, dass Steven Gerrard den englischen Champions-League-Sieger FC Liverpool verlassen wird. Am Dienstag teilte de Mittelfeldspieler den "Reds" mit, dass er den Renommierklub von der Anfield Road auf jeden Fall verlassen wolle. "Die letzten sechs Wochen und die Entscheidung, die ich zu treffen hatte, waren die härtesten meines Lebens", sagte Gerrard, der noch bis 2007 an Liverpool gebunden ist: "Nach dem Champions-League-Finale wollte ich einen neuen Vertrag unterschreiben. Aber die letzten Wochen haben alles geändert."
Zuvor hatte Liverpools Vorstandschef Rick Parry erklärt, dass der Klub eine englische Rekordofferte von Meister FC Chelsea abgelehnt habe. Die Blues offerierten knapp 50 Millionen Euro für den schussgewaltigen Liverpool-Star. Am 25 Jahre alten Gerrard ist auch der spanische Rekordmeister Real Madrid interessiert.
"Wir bedauern seine Entscheidung"
"Der Klub hat glasklar gemacht, dass wir Steven in Anfield halten wollten. Leider hat er uns am Nachmittag mitgeteilt, dass er unser Angebot über einen finanziell verbesserten und verlängerten Vertrag nicht annehmen werde, weil er Liverpool verlassen möchte. Wir bedauern seine Entscheidung", teilte der fünfmalige Europapokalsieger der Landesmeister am Dienstag mit. Gerrard steht allerdings noch bis 2007 unter Vertrag. Nationalspieler Dietmar Hamann hatte unlängst seinen Vertrag bei den "Reds" verlängert.
Gerrards Berater Struan Marshall sah zuvor bereits kaum noch Chancen auf eine Einigung: "Ich glaube nicht, dass die Gespräche nochmal aufgenommen werden." Gerrard forderte angeblich eine Aufstockung seiner Bezüge um 30.000 auf 150.000 Euro pro Woche.
Angeblich 32-Millionen-Offerte von Chelsea
Nach Angaben englischer Zeitungen soll Chelsea für Gerrard 32 Millionen Pfund geboten haben. Die bisherige Rekordablöse in Großbritannien hatte Manchester United vor drei Jahren gezahlt, als der Klub für Abwehrspieler Rio Ferdinand rund 45 Millionen Euro (29,1 Millionen Pfund) an den Ligakonkurrenten Leeds United überwies.